Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 21.11.2004, 00:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erfahrungsaustausch

hallo zoki,
vielen dank für deine antwort.
zu später stunde habe ich mich entschlossen, trotz rechtschaffener müdigkeit, doch noch zu schreiben. eure geschichte hat mich heute den ganzen tag beschäftigt; ich habe selbst 2 kleine kinder, der jüngste wird im dezember 1 jahr alt- ich erahne nur einen teil eures schmerzes und des haderns und kämpfens, und es macht mich schier fertig. ich wünsche euch so viel, ich fürchte, es nicht in banale worte fassen zu können. ich versuche es mal: kraft für dich, deine frau weiterhin so toll zu unterstützen; auch verläßliche und ergiebige kraftquellen; für deine frau, den glauben und die hoffnung auf heilung und bessere zeiten nicht zu verlieren; energie, durchhaltevermögen, liebe... einfach alles, alles gute für dich und deine familie! und noch etwas: wenn ich eines von dieser krankheit gelernt habe, dann ist es, nie auf prognosen von ärzten / pflegepersonal / kennern etwas zu geben. rückblickend ist es immer anders und v.a. positiver verlaufen, als es uns in aussicht gestellt wurde...

zu meinem vater und uns: ja, du hast recht mit deiner meinung, daß er unsere unterstützung braucht. und ich lasse mich auch nicht so schnell abschrecken, äußere die kritik eigentlich auch nicht in seiner gegenwart. ich habe in der beziehung ein dickes fell, wahrscheinlich dicker, als meine mutter. wie das wahrscheinlich nach vielen ehejahren oft so ist, geraten sie schnell bei ihren auseinandersetzungen in die angriff/verteidigungs-rollen, ohne mit abstand über die jeweilige situation urteilen zu können. oft sind´s banalitäten, die zum eklat führen. im zusammensein mit meinen kindern und ihm habe ich allerdings wohl ein problem mit den aggressionen- mein großer ist 3,5 jahre alt und nimmt viele bemerkungen meines vaters natürlich ernst, auch, wenn ich weiß, daß sie nicht so gemeint sind. er hat einen merkwürdigen humor, manchmal. und ich möchte nicht immer abwiegeln. so ein kleiner kerl läßt sich vom erstgesagten beeindrucken und hört die wortreichen erklärungen hinterher nicht. aber er fährt noch gerne zu seinem opa, und das ist das wichtigste. ich übrigens auch.

hallo gaby,
vielen dank für deine antwort. ich habe vollstes verständnis für "launen" vor dem hintergrund dieser krankheit. bin aber natürlich auch nur ein mensch, ein geduldiger zwar, aber ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob man sich als angehörige/r alles gefallen lassen muß. diese gedanken betreffen nun aber mehr meine mutter in beziehung zu meinem vater; es ist in erster linie ihre auseinandersetzung und für mich oft mit einigen fragezeichen versehen, weil ich in der situation nicht so handeln würde (und mein mann auch nicht). aber grundsätzlich verstehe ich den streß aus solch einer diagnose voll und ganz...
wie alt sind denn deine kinder? auch dir alles gute und viel kraft!

durch den austausch hier erfährt man viel mehr über die krankheit als die bloße diagnose, therapiemöglichkeiten etc. und lernt die menschliche und soziale seite anders kennen und nimmt sich und andere dann auch ernster. leider sind meine eltern an diesen infos nicht interessiert. aus mangel an informationen entsteht oft das gefühl der ohnmacht gegenüber der situation, evtl. einhergehend mit zu viel vertrauen in die menschen, die mit der behandlung des kranken befaßt sind.
genug philosophiert...

viele liebe grüße,
ulrike
Mit Zitat antworten