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Alt 12.08.2010, 00:07
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ein gemeinsamer Freund war eingeweiht in Katrins Pläne sich von mir zu trennen und hat mir nichts gesagt, nicht mal einen kleinen Wink hat er mir gegeben. Ich kenne ihn schon eine ganze Weile und hatte gedacht wir stehen besser zueinander. Er wußte auch wie verzweifelt ich war. Ganz schön enttäuschend. Werde das Gespräch mit ihm suchen. Wollte ich schon lange aber er war für fünf Wochen auf Kuba. Ich hätte mit Sicherheit in der Zeit als es Ihr so schlecht ging auf niemanden gehört aber ein Versuch mir die Augen zu öffen wäre nett gewesen. Wie soll ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten? Ich weiß es nicht. Ich will alles wissen was Sie ihm anvertraute. Er hält sich aber sehr zurück und wird wenn ich wiederholt frage bestimmt nicht mitteilsamer. Ich kenne seine Gründe nicht. Katrin ist tot und vielleicht will er nichts unnötig aufwühlen aber ihm muß klar sein das für mich noch viele fragen offen sind und wenn ich mir über Ihre Motive nicht klar werde keine Ruhe finde. Die Brüder und die Eltern von Katrin kann ich dazu nicht befragen. Sie waren nie objektiv. Das wäre ich an Ihrer Stelle auch nicht gewesen. Es ging nicht um mich sondern um Katrin und das war gut so aber jetzt bin ich mit meinen Fragen alleine. Ich bezweifle ob sie einschätzen können wie Ihre Motive gelagert waren und völlig wertfrei mir mitteilen können was katrin genau gesagt hat. Ich stand Ihr am nächsten lange Zeit und vermag es nicht. Ich will es auch nicht hinnehmen, akzeptieren. Da schwirren jede Menge Wenns in meinem Kopf und niemand kann mich davon befreien. Ich weiß nicht ob es mir helfen würde, wenn mir alle mitteilen was Katrin ihnen als Ihre Gründe für die Trennung vorgab. Vielleicht bin ich auf einem falschen Weg. Vielleicht sollte ich Sie ruhen lassen. Es beschäftigt mich und läßt mich einfach nicht los. Ich will wissen was genau ich in Ihren Augen falsch gemacht habe und ob Sie auch nur in Erwägung gezogen hat unsere Ehe, unsere Beziehung zu bewahren. Vielleicht werde ich Ihre Verwandten irgendwann fragen. Eine gute Freundin von Katrin, mit der ich leider schon länger keinen Kontakt mehr habe, ist auch so ein Kandidat. Die beiden haben mich mit den Altlasten ganz schön sitzen lassen.

Katrin hinterlässt ein riesengroßes Loch. Alles schien so klar. Und dann die Zweifel zum Schluß. Schließlich Ihr Tod. Ich hatte einen klaren Auftrag, Sie beschützen, Ihr zur Seite stehen. Nichts ist so einfach wie für einen geliebten Menschen da sein. Neun Monate quälende Fragen und Angst und am Ende Leere und Zweifel.

ich denke in letzter zeit oft über meine freunde, über menschen die ich mag nach. freunde die da sind, freunde die schon lange nicht mehr geschrieben haben, freunde die wieder gehen und die bleiben.

Ich bin nicht gerne einsam. Ich finde es schlicht Scheiße. Ich lerne in letzter Zeit eine Menge neuer Leute kennen und irgendwie hab ich einen Abwehrmechanismus entwickelt. Anstatt mich beliebt zu machen gebe ich alles um die Leute von mir zu stoßen. Es kostet mich keine Kraft, es gelingt mir leicht die Menschen, die mir nahe kommen und die ich interessant finde wegzustoßen und mich bei Ihnen unmöglich zu machen. Ich will keine Nähe, immer noch nicht. Es sind autonome Handlungen, auf die ich keinen Einfluß habe, die mir meine Einsamkeit bewahren. Ich weiß einfach nicht was ich dagegen tun kann.

Mit Katrin war es einfach wunderbar zusammen zu sein. Ich wußte ja nicht was ich in all den Jahren zuvor missen mußte. Das Alleinsein nach Katrin ist viel schwerer als in der Zeit davor.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:36 Uhr)
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