Hey Callkeeper,
ich bin durch Zufall auf Deine Geschichte gestoßen, da ich selbst Anfang des Jahres meine Mama verloren habe und mich das ganze oft wieder beschäftigt und ich im Internet nach ähnlichen Geschichten suche....
Aber nun erstmal zu Dir. Ich kann dich total verstehen, wenn du sagst dass dir deine mama jeden einzelnen Tag fehlt, sei es ein Rezept, die Shopping Tour, von der Arbeit erzählen......die mama fehlt in jeder situtation, so geht es mir auch.
Meine Mama ist auch an Magenkrebs mit Metastasen an der Leber gestorben. Vom Tag der Diagnose bis zum schrecklichsten Tag meines Lebens vergingen ca. 7 Monate. Wobei man die ersten 4 Monate noch dachte, dass alles gut werden würde, jedenfalls hat sie mir das immer erzählt.....
Die chemotherapie hat meine mama so kaputt gemacht, dass sie schnell pflegebedürftig war und nicht mehr allein zu haus bleiben konnte. Immer wenn wir grad dachten es geht bergauf, wurde es eigentlich noch schlimmer. In der letzten Phase lag sie nur noch im KH und wollte unbedingt nach Hause. Der Tag kam und am nächsten morgen weckte mich mein Vater um ihm bei mama zu helfen. Kurz nachdem ich da war, ruptorierte der tumor und meine Mama ist vor meinen Augen gestorben.........Ich kann es bis heute nicht fassen, warum einem so etwas passieren kann, wer lässt zu dass menschen so leiden?
Das komische an der Sache ist, dass ich zwar auch manchmal noch weine (z.B eben als ich deine Geschichte gelesen habe oder auch jetzt) aber eigentlich gut klar komme. Ich habe noch 2 Schwestern und meinen Vater, vielleicht haben wir uns gegenseitig die Kraft gegeben weiterzumachen. Es ist sooooo wichtig, dass du wieder unter Menschen gehst und klar gibt es genug leute, die nur so tun als würde sie das ganze interessieren, aber da musst du drüber stehen und dir manchmal einfach sagen, dass diese leute einfach keine Ahnung haben wie du dich fühlst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man so einen verlust nur richtig verstehen kann, wenn man ihn selber erlebt hat.
Mir hilft es mir immer vorzustellen, dass meine mama dort oben im himmel sitzt und mit anderen freundinnen kaffee trinkend von oben alles überblickt.
Sterben ist schei......aber du kannst nichts mehr an der situation ändern! Deine mama wollte dir dein leben so leicht wie möglich machen, so sind muttertiere eben
Sie hat dich sooooo sehr geliebt, dass sie dich einfach nur beschützen wollte. Also wäre doch das letzte was sie wollen würde, dass du jetzt verzweifelst. Sei stark, das versuche ich zumindest.
Sei nicht böse mit ihr weil sie dir so viel verheimlicht hat, wahrscheinlich wusste sie einfach nicht weiter.
"Die zeit heilt alle wunden" ist zwar nicht wirklich die realität aber durch die zeit lernt man damit zu leben.
Natürlich ist erstmal alles mist vor allem bei den ganzen problemen die bei dir nach dem Tod aufgetaucht sind, aber du solltest versuchen dein leben wieder in die hand zu nehmen und es zu genießen. Du darfst lachen und dich freuen, die Tränen kommen schon früh genug wieder, weiß ich aus Erfahrung........
Oh jetzt habe ich auch nen ganzen Roman geschrieben. Hast Recht, tut gut drüber zu reden
Ich wünsche Dir alles, alles Gute!!!
LG Mucki123