Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 27.10.2020, 16:59
toastbrot81 toastbrot81 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2020
Beiträge: 37
Standard AW: Mama ist nicht mehr da

Im Nachhinein weiss man es ja immer besser. Gibt ja auch Fälle, wo OP und Bestrahlung gut hilft und man dann noch länger als gedacht damit leben kann. Vermutlich hättet ihr euch andersrum gefragt "hätten wir nicht die OP versuchen sollen?". Es ist halt eine schwierige Entscheidung. Keine Ahnung, wie ich das für mich entscheiden würde. Man weiss es vorher ja leider nicht.

Mamas Einstellung kannte ich. Wir sind eine Krebsfamilie. ihre Schwester ist vor ca 20 Jahren schon gestorben - gleiche Krankheit. Sie hat sich operieren lassen, war danach blind. Und ist halt natürlich im Endeffekt auch dran verstorben. Es war 20 Jahre her und es hat sich medizinisch/ technisch einiges getan. Aber Mama hatte das halt nich im Hinterkopf. Genauso wie die anderen Krebsfälle, die trotz Chemo dran verstorben sind. Von daher war mir ihre Entscheidung schon immer klar.
Aber da sie nicht mehr sprechen konnte, weiss ich halt nicht, wie sie in der Hospizzeit darüber gedacht hat. Sie wollte ja nicht sterben. Aber da wäre eine Therapie wohl eh zu spät gewesen.
Krebs ist und bleibt ein Arschloch ... und wenn er dann noch ins Gehirn streut ... Bleibt der Trost, dass Mama es halt schnell und ohne Jahre des Leidens hintersich gebracht hätte. Wenn es nur ein paar Jahre später gekommen wäre und sie noch ein paar schöne Rentenjahre gehabt hätte
__________________
Mama 16.01.1958 - 17.10.2020
Lungenkrebs & Hirnmetastasen, ED 25.07.2020
Mit Zitat antworten