Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 22.03.2006, 08:13
Benutzerbild von Ritschy
Ritschy Ritschy ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 21.09.2005
Ort: Bayern
Beiträge: 230
Standard AW: Suche andere Mütter

Liebe Anke, liebe Mamas,

ich bin im Juni 2006 mit 34 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Meine Töchter waren damals 5 und 7 Jahre alt. Wir haben den Kindern von Anfang an die Wahrheit über die Krankheit erzählt. Die Kleine war eigentlich wie immer, die Große hat doch recht sensibel reagiert. Sie fragte schon nach der Todesgefahr, wusste, was Krebs bedeutet.
Natürlich war ich ja auch durch die Amputation der Brust gezeichnet, habe mich aber deswegen nicht vor meiner Familie versteckt. Mit am schlimmsten war für meine größere Tochter der Verlust meiner Haare unter der Chemo, sie hat einfach hemmungslos geweint, dass ich meine Krankheit jetzt nicht mehr verstecken konnte!
Seit Anfang 2005 bin ich mit der Therapie durch und mir geht es gut. Meine Brust habe ich mittlerweile aufbauen lassen und habe dadurch gemerkt, dass auch meine Kids die Krankheit immer weiter in den Hintergrund schieben. Nur wenn es mir mal nicht gut geht und ich zum Arzt muss, kommt die Panik bei den Mädels wieder hoch, eine solche Situation hatten wir erst im Februar wegen eines unklaren Befundes.

Ich denke, die Kinder haben ein Recht darauf zu wissen was man hat und was passieren kann. Nur so hat man die Möglichkeit, die Krankheit in der Familie nicht "verstecken" zu müssen. Natürlich alles in Maßen und kindgerechter Weise! Meine Mädels sind glückliche, fröhliche Kinder und wenn man sie heute nach der Zeit damals fragt, wie schlimm sie es erlebt haben kommt eigentlich nur die Antwort: Am schlimmsten war die Reha, weil du da 4 Wochen nicht daheim warst, alles andere war schon o.k. weil notwenig!!!

Ich wünsche allen, mit Ihren Kindern den richtigen Weg durch Krankheit und Therapie zu finden und sich dabei bewusst werden, was Familie bedeutet!!!

Herzliche Grüße
Ritschy
Mit Zitat antworten