Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 21.01.2013, 14:43
de_inge de_inge ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2012
Beiträge: 12
Standard AW: Dann sag ich auch mal Hallo!

Durch Zufall bin ich auf meinen "alten" thread gestossen und habe mir gedacht, ich schreibe einfach mal auf wie es mir die letzten monate ergangen ist...

meine chemo konnte ich schließlich im september starten. man musste mir noch vorher einen zahn ziehen bei dem man nicht sicher war ob er an der wurzel entzündet ist oder nicht...

als ich meinen port bekommen hatte, wurde der zahn gezogen und ich konnte 2 wochen danach mit der chemo starten. ich hatte weiter abgenommen und wog am ende nur noch 43kg...

die chemo an sich hatte ich mir sehr viel schlimmer vorgestellt. ganz normal, wie eine infusion gings durch und hatte gerade mal ca. 6h insgesamt gedauert.

nach der ersten chemo habe ich mich in die hände der ambulanten tagesklinik des hsk in wiesbaden begeben. hier habe ich mir im laufe der zeit alle 3 wochen meine chemo abgeholt.

rückblickend kann ich sagen, dass ich recht wenige nebenwirkungen hatte. keine übelkeit, ab und an etwas schwach auf den beinen und knochenschmerzen...

diese knochenschmerzen waren nach dem 5. zyklus am schlimmsten. da musste ich dann zu schmerzmitteln greifen. ansonsten nicht.

dann hatte ich nach dem 1. zyklus eine blasenentzündung. ging aber durch antibiothika recht schnell weg.

nach dem 4.zyklus bekam ich blutinfusionen, weil mein HB-Wert bei 7,6 lag.

das ist eigentlich alles was ich an "beschwerden" hatte. es musste kein zyklus verschoben werden...nur der letzte um 3 tage, weil er genau auf den 24.12. fiel und da behandelt keiner krebs

demnach habe ich am 27.12. meinen 6. zyklus gehabt...

letzte woche war ich bei meiner abschlussuntersuchung. der vaginale ultraschall war ohne beanstandungen. und mein TM ist in den Normbereich gesunken. Meine Blutwerte waren sehr gut. Nichts zu beanstanden.

nun habe ich noch meinen künstlichen darmausgang und meinen offenen bauch.

der offene bauch ist trotz chemo (die ärzte sagten dass die heilung komplett stagnieren würde) nch viel weiter zusammen gegangen und fängt von unten und oben her bereits an zuzuwachsen.

ich muss demnach noch eine plastische chirurgie aufsuchen die mir dann eine schöne narbe zaubert.

den darmausgang macht die klinik in wiesbaden. meine krebs-op lief ja in essen...

auch wenn ich natürlich dort auf tumorrest 0 operiert wurde, bin ich heilfroh wenn ich nicht dorthin muss. ich habe solche angst, dass ich dort wieder auf der intensiv aufwache und wieder ein viertel jahr bleiben muss...

natürlich kann mir keiner garantieren dass es in wiesbaden besser läuft aber ich glaube fest daran.

nun soll ich noch ein ct machen lassen und eine darmspiegelung. die ärzte wollen sicher gehen, dass alles in ordnung ist im bauchraum, bevor sie meinen ausgang zurück verlegen.

vor beginn meiner chemo gab es ein röntgen mit kontrastmittel und auch ein ct des bauchraumes. man wollte schauen ob die naht am darm verheilt ist und auch ja keine flüssigkeit mehr in den bauchraum kommen kann. und natürlich hat man auch wegen neuen tumoren geschaut.

alles war in bester ordnung. alles sauber und gut verheilt.

ich hoffe sehr stark, dass dem immernoch so ist und alles ok ist. denn dann können sie mir im märz den ausgang zurück verlegen...und anschließend dann auch meinen offenen bauch "schön" machen .

das wäre sooooo toll.

was meinen fuss angeht habe ich ja nur noch die ferse. ich laufe ohne problem und habe inzwischen auch wieder die kraft dazu. jedoch stehe ich noch mit meiner prothese auf kriegsfuss. da die haut sehr dünn und empfindlich ist, reibe ich mir oft blasen und muss dann halt warten bis sich hornhaut bildet. während ner chemo ganz schön langwierig...es wird noch eine weile dauern aber auch das wird.

die ärzte sagen, dass ich vollkommen normal leben und laufen werde mit dieser behinderung...es braucht eben alles seine zeit.

am montag habe ich nocheinmal einen termin zur brustuntersuchung. man hatte mir ja auch dort lymphknoten in der achsel rausgenommen weil da krebszellen vom tumor drinne waren.

so, jetzt hab ich doch ganz schön viel geschrieben...naja ist ja auch viel passiert...

ich habe eine sehr schwere zeit hinter mir und auch die zeit die vor mir liegt wird oft nicht einfach sein. ich habe hier immer still mit gelesen und ab und an auch mal meinen senf dazu gegeben.

ihr habt mir alle sehr geholfen. egal welchen thread ich gelsen habe. so viel lebenswille und auch psychische stärke hauen micht echt um. So viele von euch kämpfen schon so lange mit rezidiven oder auch körperlichen problemen durch chemos und schwere ops und verlieren nie den mut.

das gibt viel kraft und auch trost, dass man nicht allein ist.

vielen dank dafür. ich wünsche jeder einzelnen von euch von herzen alles gute und viel spass am leben. ihr alle verdient das.
Mit Zitat antworten