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Alt 23.04.2005, 01:27
Gast
 
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Standard Wer wurde geheilt??Schreibt positives hinein!!

mit gemischten gefühlen, weil ich schon so lange nicht mehr geschrieben, dafür aber ab und an gelesen habe, melde ich mich zu der geschichte meines vaters mal wieder zu wort. er hatte heute seine "große untersuchung" nach einem vierteljahr. das ergebnis: keine metastasen, alles o.k.!!!! nächste untersuchung in einem halben jahr, falls nichts auffälliges dazukommt. für alle, die uns nicht kennen: meinem vater wurde die diagnose kleinzeller im herbst 2003 gestellt, mit der aussicht auf wenige wochen überleben, dem rat zu einer reduzierten chemo, wenn überhaupt. wir haben so viele höhen und tiefen hinter uns, chemotherapien + nebenwirkungen, eine kontrastmittel-allergie, die ihn fast in´s lkh gebracht hätte, diverse, dann bestrahlte metastasen (gehirn, auch leber)... bis hin zu einer morphin- unverträglichkeit, zu der ihn die ärzte erst im januar "abgeschrieben" (=o-ton arzt bei der untersuchung heute) haben (weil nicht als solche erkannt; äußerte sich mit übelkeit und erbrechen und extremer lethargie... wurde durch zufall entdeckt. bereits nach wenigen stunden ohne erneuertes pflaster -durogesic- lebte mein pa wieder auf)...
ich will damit sagen: ICH BIN SOOOOO GLÜCKLICH wie man nur sein kann mit dieser diagnose lk und es gibt sie, die positiven verläufe... bitte gebt die hoffnung nicht auf!!!!! ich weiß, wieviel kraft es kostet und dass das leben nie wieder so ist wie zuvor. und eines muß ich noch loswerden: ein grund, weshalb ich in letzter zeit auch nur noch verhalten gelesen habe war diese attitüde, bei gewissen diagnosen gleich mit den schlimmsten perspektiven zu kontern. konkret: stichwort hirnmetastasen. antwort: "das ist das ende...".
"mach dich auf alles gefasst..." . jeder, der hier schreibt, weiß, dass es nicht um eine banale erkrankung geht, den man mit einem mittelchen wieder los wird. und jeder wird hier auch verstehen, zwischen den zeilen zu lesen. aufreger für mich sind diese kühlen 1-satz-antworten, die das ende annoncieren. ohne den verlauf zu kennen, einfach so. weil man es eben selbst so erfahren hat und voller trauer und verbitterung über die krankheit nur so reagieren kann, mit den schlechtesten aussichten. obwohl ich diese verbitterung nachvollziehen kann, und selbst nicht weiß, wie ich unter dem verlust des angehörigen reagieren würde, schrecken mich solche beiträge ab, die absolut nur eine seite darstellen und die die möglichkeiten eines anderen verlaufes außer acht lassen.

und deshalb schreibe ich hier mal wieder: es gibt positives zu berichten !!!!!
grüße,
ulrike
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