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Alt 23.04.2004, 17:13
Gast
 
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Standard leberkrebs und tausend Prognosen

Hallo, das ist wirklich interessant zu lesen. Auch ich beobachte bei meinem Schw.Vater, daß er beinahe gierig auf Süßes ist. Leider sind ihm wahrscheinlich deshalb vorne alle Zähne abgebrochen (Karies an den Zahnhälsen), das ist schon deshalb schlimm, weil er schon immer sehr eitel war. Deftige Speisen findet er ekelhaft.
Auch ich hätte gerne gewußt wie die Prognosen sind, aber bei all der modernen Heilkunst sind die so unterschiedlich wie bei Nicole´s Mutter.
Von inneren Blutungen, Leberkoma, totaler Verwirrtheit oder plötzlichen Herzversagen müssen wir wohl mit allem rechnen. Doch niemand kann sagen wie lange es ihm noch so einigermaßen geht. Ein paar Wochen, Monate? Da wir unseren Schw.Papa nun seit ein paar Wochen bei uns zu Hause haben ist es so, als ob wir auf eine Zeitbombe warten. Manchmal wache ich nachts auf weil ich Alpträume habe und ich stelle mir vor, wie er in einer riesigen Blutlache im Bett liegt. Neulich habe ich ihn verzweifelt im Park gesucht, da er nach einer Stunde noch nicht zu Hause war. Ich bildete mir plötzlich ein, daß er nicht mehr nach Hause findet, oder irgendwo liegt, da das Lebergift auch leider die geistigen Fähigkeiten meines Schw.Vaters beeinträchtigt.
Manchmal geht es ihm geistig und körperlich auch ganz gut und dann lachen wir viel und verdrängen alles, in der Hoffnung, daß dieser Zustand noch lange anhält.

Es ist schon eine schlimme Zeit und nur wer ähnliches mitgemacht hat, kann all die Ängste von Patienten und deren Angehörigen verstehen.
Ganz "schlaue" Ratschläge bekommt man mitunter auch von Freunden oder Nachbarn. Da wird dann von Zumutung für die Angehörigen gesprochen. Es gibt ja heutzutage schließlich Pflegeheime und betreutes Wohnen. Toll, was?

Liebe Grüße Lola
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