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Alt 26.08.2010, 09:32
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Wie hilft man?

Hallo Steffi,

Deine/Eure Beziehung ist mir völlig egal und es ist mir bewusst, dass eine andere Frau niemals in eine Ehe "eindringen" könnte, wenn die Ehe sozusagen völlig in Ordnung wäre, also ich bin da hingehend nicht voreingenommen und es passieren halt manchmal Dinge, die könnte man "schicksalshaft" nennen...

Du kannst eh nur das tun, was Du ohnehin schon machst - für ihn Dasein...

Seine Frau ist sehr krank, jeder Mensch reagiert auf so eine Diagnose völlig unterschiedlich, bis hin zu schweren Depressionen. Dann lernt sie einen Menschen kennen, der ihr das Gefühl gibt, dass er ihr helfen kann, dem sie vertraut (egal ob hier Sex im Spiel ist oder nicht, gegenüber der Ehe ist es genauso wie die Beziehung zwischen Dir und ihrem Mann). Ihr Mann kann sie nicht so sehr beeinflussen, wie dieser "Heiler". Vlt. weiß/spürt sie auch im Unterbewußtsein, dass ihre Ehe schon längst keine mehr ist, für sie sind das jetzige Verhalten "Fluchtversuche" - raus aus der Ehe, weg von der Krankheit...? Vlt. weiß sie aber auch, dass ihr Mann eine andere hat, Ihr nehmt an, dass es nicht so ist... eine Art "Rachefeldzug" (wäre natürlich trotzdem auch eine Möglichkeit).

Ev. sagt sie zb. auch nicht die "ganze Wahrheit" über ihren Gesundheitszustand? (machen viele, weil sie selber damit auch nicht klarkommen, verdrängen, die Familie/Kinder nicht belasten wollen usw., mit dem "Heiler" sie aber zb. über das alles redet, weil sie da keine innere Blockade hat?)
Vlt. sind ihre Heilungschancen gar nicht sooo rosig? Selbst wenn es oft anfangs so aussieht , wie man ja hier im KK leider oft lesen kann.

Steffi, was in dieser Frau im Moment vorgeht, kann niemand wissen, nachempfinden, weil einfach jeder anders reagiert, jeder andere Empfindungen hat... Unschön ist natürlich, dass sie ihren Mann vorwirft, dass er an ihrer Krankheit Schuld hat bzw. zuwenig Sex das ausgelöst hat (da trifft sie ihn halt, sonst hätte er das nicht mal erwähnt!, könnte aber auch "sorry" eine "Ausrede" Dir gegenüber sein, warum er mit ihr schläft...) - das hat er nicht, niemand ist für so eine Erkrankung schuld (so gesehen könnten dann gar keine Kleinkinder bereits mit Krebs befallen auf die Welt kommen ). Das einzige, was er sich vorwerfen kann, ist, dass er sie schon jahrelang belügt und betrügt (und das muss jeder für sich selber entscheiden, mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren - sollte widerum kein "Urteil" sein über die Beziehung zu Dir bzw. warum da nie "reiner Tisch" gemacht wurde).

Die Situation für Dich ist natürlich sehr belastend, weil auch Eure Zukunftspläne "auf dem Spiel stehen" . So eine Krankheit verändert eben das Leben aller Beteiligten, nicht nur das des Betroffenen.
Ich würde Dir einfach raten, sei für ihn da, hänge Dich aber da nicht zu weit hinein emotional - ich weiß, leichter gesagt, als getan... Aber nicht nur, dass der Mann bis dato seine Frau/Familie nicht verlassen hat, ich meine 3 Jahre ist ja eine lange Zeit (geht mich zwar nichts an und auch darüber will ich mir kein Urteil bilden bzw. kenne die Hintergründe ja auch nicht, aber für ihn könnte es halt so sein, was 3 Jahre schon funktionierte, kann doch auch länger so gehen..., er braucht so ja auf nichts zu verzichten, weder auf Familie, noch auf Dich... Was sagen seine Kinder, wie alt sind diese? zu Eurer Beziehung?), aber die Probleme seiner Familie/Frau sollten wirklich nicht Deine sein!!!!!!!! Nicht Du bist egoistisch (sonst hättest wohl kaum bereits so lange Zeit Deine große Liebe "geteilt", Dich mit seinen Problemen "belastet", bist trotzdem alleine und wartest darauf, dass er wiederkommt, hoffst, dass er sich eines Tages für Dich entscheidet), aber beim Mann sehe ich das, tut mir leid, etwas anders...
Mir ist bewußt, dass Dir der letzte Absatz wahrscheinlich nicht gefällt, leider kenne ich aus meinem Bekanntenumfeld auch so eine ähnliche Situation (nur ohne Krebserkrankung der Frau) und diese ging halt für die Geliebte nicht aus mit einem "Happy End", sie war jahrelang eh schon zermürbt aufgrund dieser eigentlich unerträglichen Situation (war Weihnachten usw. alleine, der Gedanke, dass er gerade im Bett liegt neben/mit der nichtsahnenden Ehefrau,
ausgeschlossen aus seinem gesamten Leben bis auf die Treffen halt - und wie sehr sie darunter gelitten hat!) er versprach immer wieder, sie schmiedeten Pläne usw., doch die Ausreden/Gründe weshalb eine Scheidung/Trennung nicht möglich ist/war, waren halt auch immer wieder da... letzten Endes...
ok, lassen wir das...

Sei für ihn da, sofern Du das wirklich möchtest (denke aber bitte in erster Linie an Dich, frag Dich, ob und wie Du damit leben kannst!!!) helfen kannst Du ihm indirekt, indem Du sein "Puffer" bist, seiner Frau wirst Du nicht helfen können.

Ich wünsche natürlich seiner Frau alles Liebe auf dem schweren Weg gegen diese Krankheit zu kämpfen, ihrem Ehemann Kraft für all seine Belange, die ihn derzeit belasten und dass er es schafft, sein Leben zu ordnen und Dir liebe Steffi wünsche ich, dass Du Dein eigenes Leben, Dein eigenes Ich lieben und leben darfst.
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