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Alt 26.08.2010, 10:08
RoterWildfang RoterWildfang ist offline
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Standard AW: Wie hilft man?

Hallo Chrissi,

vielen Dank für Deine Antwort.

Vieles, was Du geschrieben hast, ist auch in der Tat so. Dass die Heilungsschancen gut sind, hat der Arzt bei einem Gespräch mit ihm klar gesagt, Voraussetzung dafür ist aber, daß sie auch mitarbeitet und sich nicht gegen die nötigen Behandlungen sperrt.

Doch das tut sie eben.

Ihre Kinder sind übrigens 40 (also so alt wie ich ) und 25 Jahre alt! Und es ist keine Ehe, die grad mal ein paar Jahre geht! Ferner bin ich nicht die erste außereheliche Beziehung (aber aufgrund seines Alters und der Umstände wahrscheinlich die letzte)

Und ich bin mir sehr bewusst, welche Chancen bei dieser ganzen Thematik für mich bestehen! Bin damals da reingerutscht und ehe ich mich versah, sass ich mittendrin. Nun bin ich aber die Art von Persönlichkeit, die die Dinge im Leben so annimmt, wie diese sich zeigen und abwarte, was dabei rauskommt. Lebe aber mein leben nach wie vor so, daß ich jederzeit auch alleine zurecht komme.

Klar, die Hoffnung ist da - die Gedanken über so manche Lügen in meine Richtung genauso (denn dann müsste ich blind und dumm sein, wenn ich nur ans Gute im Menschen glauben würde) und auch in meinem Umfeld gibts genügend ähnliche Geschichten, wobei die wenigsten von erfolg gekrönt waren - sprich - eine trennung statt fand!

Was mir so zu schaffen, mich sogar wütend macht, ist die art, wie das alles abläuft.

Ich sehe diese Dinge ja als quasi aussenstehende und greife mir an den Kopf, wie ein Mensch mit seinem Leben so spielen kann. Ich bin vor 15 Jahren dem Tod gerade noch so selber von der Schippe gesprungen und kann einigermassen verstehen, wie man sich fühlt und was in einem vorgeht, wenn man Zweifel am leben hat, ob es für einen noch zukünftig statt finden wird.

Doch der gesunde Menschenverstand muß doch irgendwann einsetzen? Kämpfen und nicht aufgeben!

Für mich ist es sehr schwer, einzuschätzen, wie lange ich noch die Ruhe bewahre um ihm zuzuhören und ihm damit zu helfen! Mir liegt sehr viel an diesem Menschen - umsonst macht man jetzt fast 3 Jahre dieses Spielchen auch nicht mit - aber ich komme an einen Punkt, wo es meinen Alltag belastet - und dagegen wehrt sich mein Inneres - kann sich aber dessen auch nicht entziehen.

Vertrakte Situation!

Da ich sehr impulsiv veranlagt bin, kann wohl nur ein ebenfalls impulsiver Mensch nachvollziehen, welche Kraft es bedeutet, sich in solchen Situationen ruhig und besonnen zu verhalten. In manchen Momenten bedeutet das Schwerstarbeit für mich.

Eigentlich wäre es wohl das Klügste, dieser ganzen Sache den Rücken zu kehren, wenn da nicht Gefühle wären, die das verhindern. Doch ich würde mich dabei nicht gut fühlen, weil ich das Gefühl hätte, daß ich jemanden im Stich gelassen habe, als er meine Hilfe brauchte. Darüber nachdenken, ob ic diese Hilfe von genau diesem menschen zurück bekommen würde? Tue ich besser nicht, die Antwort kenne ich!

Es geht mir hier nicht darum, daß er seine Frau verlässt, mir eine Zukunft verspricht oder rosa Luftblasen in die Luft bläst. Dafür stehe ich zu sehr mit meinen Beinen im Leben, daß ich die Chancen sehr genau abwägen kann. Davon abgesehen, kann ich eigentlich auch gut damit umgehen, einen menschen nicht völlig für mich im Alltag bei mir zu haben, da ich ein Mensch bin, der gut mit sich alleine kann. Es war übrigens niemals meine Forderung, daß er seine Frau Verlässt, sondern es war seine Idee, sein Wunsch, sein Vorhaben! Was ich bis heute sehr kritisch betrachte! Und auf der Hut bin.

Was mir weh tut, ist, daß ich sehe, wie eine Familie sich durch diese Krankheit anfängt zu zerstören - und das in rasender Geschwindigkeit. Und sowas macht mich wütend. Da ich in einem mal grob gesagt, im weitesten Sinne auch sozialen Beruf arbeite und oft sehe, wie Menschen sich selber zerstören.... ich aber da die Möglichkeit habe, ein bisschen was zu ändern oder zu helfen - und da machtlos wie an der Wand stehe, komme ich selber ins Strudeln.

Ich weiß, das ich nur helfen kann, in dem ich zuhöre und leise meine Meinungen dazu anklingen lasse ohne sie zur Option für ihn werden zu lassen. Schlußendlich geht es dabei auch um mich, mich nicht dabei zu weit hineinziehen zu lassen....

Wohin das führen wird? Keine Ahnung! Sicher ist, es wird ein Lehrstück in meinem Leben werden - wenns keinen Sinn hatte, das ganze, diesen sicher :-)

Vielen Dank noch einmal für Deine ehrliche Antwort.

Lieben Gruß
Steffi
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