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Alt 07.05.2007, 08:24
shalom shalom ist offline
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Registriert seit: 25.08.2005
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Standard AW: Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit

Hallo,

wieder mal ein paar Gedanken aus der "Fundgrube" :

http://www.zeitzuleben.de/blog/entry...2.html#comment


Dieses Mal zum "Abschied nehmen".

Wer nicht stets Abschied nimmt, ist noch nicht zu sich gekommen.

Erhard Blanck



Aus dem Kommentar zum Eingangs-Essay erschien mir dort besonders bemerkenswert der Beitrag von <joysea>:

Zitatanfang:

Loslassen als Unterstützung für den Abschied? klingt auf den ersten Blick sinnvoll, jedoch auf den zweiten nicht mehr.

Denn genaugenommen bedeutet es ja, dass ich dafür erst einmal etwas zu meinem Besitz gemacht habe, und ich meine, die meisten Schmerzen beim Verabschieden kommen vom Festhalten an diesen Dingen oder Menschen, die mir tatsächlich nie gehört haben.

Wenn ich mir das bewusst mache, kann ich schauen, wie die Dinge oder Personen mein Leben bereichert bzw. beschenkt haben und dann kann ich mich dafür bedanken.

Bedanken würde ich sagen ist eine funktionierende Möglichkeit um Abschied zu beschleunigen. Was die Sache verzögert ist evtl. die Annahme, ich hätte zu wenig oder nicht das richtige bekommen. Eigentlich zeigt sich da aber nur, daß ich das eigentliche Geschenk übersehen und nicht gewürdigt habe.

Sobald ich das klar sehen kann ist Abschied leicht, jedoch ist mir kein Weg bekannt, Trauerzeit abzukürzen, sie ist mal länger mal kürzer und hat sicher ihre Berechtigung und ist notwendig für das seelische Wohlbefinden, so als würde man eine Pflanze gießen. Wenn man da zu sparsam ist, würde die Blume verwelken, insofern finde ich Trauer gut und wichtig. Und wenn ich weiß wozu die Dinge geschehen sind, und ich mich dafür bedankt habe, ist es auch leichter durch die Trauer hindurch zu gehen.

Wenn danach die Erinnerungen ihren Platz im Herzen gefunden haben und ich begreife, welche Entwicklung ich dadurch gemacht habe, kann ich vorfreudig neuen Wachstumschancen entgegensehen.


Zitatende

Ja, genauso ist es.

Loslassen steht im Gegensatz zu Festhalten; Wachsen /Öffnen steht im Gegensatz zu Verharren /Sich verschliessen; Leid bewältigen und Freude zulassen ergänzen sich.

Mit lieben Grüßen
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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