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Alt 13.11.2005, 21:54
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo liebe Briele

Morgen muss ich, wie auch Willy nur ambulant in die Klinik gehen, muss vor allem dringend zum Neurologen, mein Wasserverlust wegen des MS Schubes wird stündlich schlimmer. Ich hoffe nur, dass er mich nicht behalten will. Aus diesem Grund gehe ich so selten zum Doc, denn wenn ich gehen muss heisst es fast immer ab in die Klinik stationär. Dafür habe ich diese Woche weder Bock noch Zeit!!!!!

Am Nachmittag kommt ein Journalist wegen der Tagung, um ein Portrait von Willy zu machen. Wir möchten ja erreichen, dass dem Lungenkrebs Gesichter gegeben werden, dass es nicht ein Degradieren der Betroffenen ist nur auf ihren Lungenkreb udn sie somit einfach die Lungenkrebsler sind - sondern dass es Willy, Fritzli und Hansli sind oder s Heidi und die Bea, wie sie alle heissen mögen dahinter stecken und hinter ihnen PartnerInnen und Kinder die um ihre Angehörige trauern.

Wir möchten aber auch dem "Raucher" der mit den Folgen zu kämpfen hat ein Gesicht geben, es ist Willy der geraucht hat oder Susi, oder s'Majali und nun mit den Folgen leben müssen. Dies ist auch wichtig der Tabakindustrie gegenüber zu zeigen damit sie sehen hinter jedem Tabaksüchtigen den sie bewusst süchtig gemacht haben steckt auch ein Mensch mit Familie und vor allem das Recht auf ein gesundes und würdiges Leben hat das nicht von Dritter gefährdet werden darf.

Die Tabakindustrie verfährt ja ganz perfied - durch spezielle Verarbeitung des Tabaks mitunter dafür besorgt sind, dass Rauchen süchtig macht. Dies wird im vollem Bewusstsein zu Gunsten des "guten Geschäftes" gemacht.

Ich sage immer folgenden Spruch - was der Tabakindurstie entspricht.

Das süsse Baby nuckelt an der Brust, oder Flasche, nicht zu vergessen evtl. Daumen oder Nuggi. Danach kommt das "Nuckeln" oder Lutschen des Lollies, hmm wie süss. Pubertät - Zwiespalt zwischen Lollies und, und Zigaretten, da legt die Tabakindustrie los und fügt dem Tabak Zucker, Honig, Zuckerarten etc hinzu damit der Tabak nicht so einen bitteren Nachgeschmack hat, apropos Geschmack, wir dürfen nicht vergessen, dass sie auch Aromastoffe wie Erbeeren, Vanille, Banane etc. hinzufügen, damit es ja noch einen Hauch von Bonbon Geschmack hat und den Übergang von Lollynuckeln resp. -lutschen zu Zigaretten"-nuckeln/lutschen" erleichtert wird. Danach, oft Jahre oder Jahrzehnte später setzt sich das Nuckeln fort - as "ÜBERLEBENSNUCKELN" oder "Saugen" an der Sauerstoffflasche um wenigstens noch machen zu könne auch wenn es nur vom Bad in die Küche oder ins Wohnzimmer und Schlafen gehen bedeutet. Damit man noch ein wenig Luft bekommt, vielleicht sogar nur noch mit einer Lunge. Wenn man Pech hat kommt noch die Beatmungsmaschine an der, der Raucher und nicht selten auch der Ex- oder Passivraucher. Es muss nicht gleich die Folge Lungenkrebs sein, weit öfters sind es die Krankheiten COPD mit seinen bleibenden Schäden und Lungenemphysemen.

Der menschliche Instinkt und das Bedürfnis zu nuckeln wird gezielt ausgenutzt von der Tabakindustrie.

Ja du hast recht wahrscheinlich würde ich dir echt jemand vorbei senden. Ich werde aber schon noch nach einer Lösung für Mami suchen, wir haben ja seit ihrem Herzinfakrt im Sommer eine gefunden, so kommt jemand von der Spitex (Krankenschwester der Sozialstation wie sie in Deutschland aufgeteilt sind) vorbei und versorgt Mami medizinisch, Waschen, Bein und Fusspflege etc.. Zudem hat sie nun eine Reinigungshilfe die ihr den gröbsten Haushalt macht. Kochen udn waschen tut sie selber. Nur Einkaufen geht nicht mehr, wenn alle Stricke reissen geht jemand von denen, nur wenn ich daheim bin, und ich war ja jetzt wirklich längere Zeit nicht bei ihr weil ich in der Klinik war, dann ist sie froh wenn wir es machen, denn wir kennen sie und wissen auf was sie manchmal auch noch Lust hat, was die anderen einfach nur nach Liste einkaufen. Zudem sehe ich Mami dann auch und weiss wie es ihr geht. Zudem ist sie ne typische Alte Dame, keine Änderungen im Lebensstil udn wenn möglich keien neue oder fremde Personen. In der Zeit wo ich im Spital war ist Marc gegangen, dann geht auch Pascal manchmal oder wie nun am Mittwoch muss Willy halt alleine gehen, weil ich nicht will, dass sie meine Erkältung bekommt. Das heisst sofern es ihm geht. Es wird eine Lösung geben, zu unserer Entlastung, ist nur zu organisieren. Und auch ein Loslassungsprozess von mir - dies jemandem anderen zu delegieren.

Liebe Briele ich bin aber auch froh, dass unser Leben trotz unseren Behinderungen und Krankheiten ausgelastet und vor allem einen Sinn hat, wir sind aufgrund der Tatsache, dass wir beide "Invalide" sind und nicht mehr beruflich integriert sind doch sehr von der "normalen Gesellschaft" abgeschoben und abgeschottet. Da tut es gut nicht nur einen Tagesrhythmus zu haben, sondern vor allem auch eine Aufgabe die anderen nutzt. Eine Aufgabe die uns Behinderten, die an sich ja nicht mehr Leistungsfähig sind und eine Randgruppe der Gesellschaft darstellen, eine Anerkennung gibt im Sinne, doch du kannst doch noch was! Nicht zuletzt bin ich froh darum, denn es lenkt von meinen persönlichen Problemen und existenziellen Lebensängsten im Moment ab, wenn man schon auf Wartebänkchen geschoben wurde. Aber ich gebe schon zu, wenns vorbei ist bin ich auch nicht böse oder enttäuscht. Wobei dann eghts ans Planen vom Jahr 2006 Gotthard udn die 2. Nationale Tagung, nur es wird deutlich einfacher sein, da wir wissen wie es geht!!! Die Tagung kommt ehrlich gesgat aber schon zu einer sehr ungünstigen Zeit, nur man weiss ja nie wann was passiert im Leben und als wir anfingen zu planen wussten wir ja noch nichts von dem was auf uns zukommen wird. Und verschieben kannst du es nicht mit dem was dahintersteckt.

Der Endspurt eines Anlasses ist aber IMMER mit viel mehr Arbeit verbunden. Vor allem wenn einige fehlen, krank sind oder gar nicht mehr leben wie es bei uns im Verein der Fall ist. Ist leider die Realität, das muss ich hier ja nicht extra sagen. Und doch haben wir auch Langzeitüberlebende was nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Hoffnung schenkt.

Marc und ich haben heute viel geschlafen, geholfen hat es leider nicht sehr viel.

Ich glaube Marc weiss schon, dass er uns udn euch einen grossen Dienst erwiesen hat, ich bin froh, dass er es übernommen hat. Er hat ja vorher noch nie in einem Forum reingeschaut, geschweige dann geschrieben udnd dann musste er eigentlich für jemand anders schreiben und nicht nur für sich alleine.

So und nun muss ich die Wäsche noch fertig zusammenfalten und bügeln und für unseren Solidaritäts Herzli Tee (Spezieller Schwarztee mit roten Zuckerherzchen) die Etiketten machen, sie sind u.a. als kleines Präsent für die Referenten gedacht. Ich habe diesen Tee vor bald 3 Jahren 2 Tage bevor Willy zur Operation in die Klinik musste per Zufall in einem Teeladen gefunden (- ist auch im Internet bestellbar) und Willy geschenkt. Seither, wenn er stationär ist aber auch zu Hause machen wir richtig schöne romantische Tête à tête Teestunden, hmmm -rituale mit diesem Tee und Candiszucker. Dazu habe ich extra eine kleine Teekanne udnd 2 Tässchen gekauft mit einem kleinen Teller der für das Tässchen und ein paar Guddies Platz hat. Lustig ist es in der Klinik, da kommen dann die Docs und machen mit!!!!

Also gute Nacht ihr Lieben und hebt Sorg. Alles Liebe Liz und Willy im Doppelpack

Daddy Darling

Bitte, bitte sorg dafür, dass es Marc und Pascal bald besser geht, von Willy reden wir ja nicht, wir wissen ja dass es unser Wunsch ist, un sdchau zu, dass ich morgen ja nicht bleiben muss.

Daddy I love and miss you so much - you'e the best Daddy on the whole world. Dini Gigaxel.
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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