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Alt 30.05.2012, 01:19
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Organspenden - Für und Wider

Die Welt verändert sich nicht auf einmal, man selbst muss den ersten Schritt gehen... Denn sonst warten alle darauf, dass die anderen etwas ändern...

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Ich habe keinen Organspendeausweis, aber eine Patientenverfügung und den ganzen Kram. Ich persönlich gebe meinen Körper gerne her - rein theoretisch zur Spende (was wohl kaum statt finden wird, weil ich neben der Tumorgeschichte noch was anderes habe), aber der Rest geht weiter an die Forschung und an die Unis.

Ich glaube nicht an die Existenz einer Seele, eher an die eines momentanen Ausschnitts einer teilexistenziellen Phase. Also, anders formuliert, kein bleibendes "Ich", sondern etwas, was sich immer verändert und somit komplett anders sein kann.
Auch halte ich so manche Zweifel für sehr ... unbedacht. Vor einer Organspende wird so ziemlich alles überprüft, was einem in die Quere kommt. 2 verschiedene Ärzte, die dafür eine bestimmte Zulassung brauchen, einige Überprüfungen etc - Dinge, die sonst nicht gemacht werden!
Nebenbei denke ich mir, in dem Zustand, in dem ich bin, wenn erstmal darüber diskutiert wird, WILL ich auch gar nicht mehr erwachen. Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand in dem Zustand auf einmal aufwacht und jedes Problem ist erledigt? Das ist doch komplett utopisch...
Ich glaube, hier (damit meine ich nicht das Forum, sondern im westlichen Denken) geht man ständig davon aus, dass der Tod etwas Schlimmes, absolut Furchtbares ist. Dass es zum Leben gehört, dass es auch gute Seiten hat; dass es wesentlich schlimmere Dinge gibt, das wird so gerne vergessen...

Selbst, wenn es eine Seele geben sollte - ich bezweifle doch sehr, dass die sich an deiner linken Backe festklebt. Warum sollte sie dann am Herz sein oder an der Leber? Wenn sie am Hirn sein sollte - selbst hier gibt es sehr unterschiedliche Sichten in der Wissenschaft, die übliche Diskussion über Determinismus -, wenn alle Organe aussortiert und sozusagen recycelt wurden, irgendwann werden die Maschinen abgedreht und das war es dann.

Der einzige Grund, der für mich gegen eine Organentnahme sprechen könnte, wäre der, dass es Angehörige geben könnte, die ein Problem damit haben und die ich damit sehr stark verletze. Gibt es bei mir nicht, von daher ist das Thema für mich erledigt. Finde halt, es ist sinnvoller, etwas aus dem übrig gebliebenem Körper zu machen als ihn in der Erde zu verbuddeln und, höflich ausgedrückt, in die Natur weiter verarbeitet zu werden. (Ich persönlich bezeichne das gerne etwas rigoröser, aber ich weiß nicht, ob das hier jemanden verletzen könnte, von daher...)

Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:04 Uhr)
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