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Alt 18.12.2014, 09:11
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Ich verstehs nicht, wer dir bitte sagt, nach 3 Wochen (!!!) sollst du "nach vorn schauen" und alles vergessen. Da kann ich nur sagen, das ist wirklich strunzdumm, so eine Aussage. Obwohl:
Ich war einen Monat nach meiner OP mit einer Freundin für ein paar Tage weg. Mir ging es sauschlecht, ich hab nur geweint, hatte Schmerzen, war komplett gaga.
Und was sagt sie mir mit leicht vorwurfsvollem Blick: "Meine Kollegin hatte auch eine Gebärmutternentfernung und die hat nach 6 Wochen wieder Schicht gearbeitet, du musst da enldich mal hinwegkommen".
Sehr witzig. Mich hat das damals so verletzt, wir haben kaum mehr Kontakt.
Ich hab mir damals wirklich gedacht: kriegst halt auch mal Krebs und musst dich deswegen komplett kastrieren lassen, dann sagst sowas nicht mehr.
Ganz böse, aber das hab ich gedacht.

Menschen sind manchmal Idioten.
Aber sie wissen es nicht besser.
Bitte, setz dich nicht unter Druck!!!

3 Wochen nach so einer Riesen-OP ist nichts, gar nichts!!
Das ist keine Blinddarm-OP.


Zu deinem Mann: Ich hatte 5 Wochen nach der OP wieder Geschlechtsverkehr mit meinem Mann.
Das ging nicht nur von ihm aus, auch von mir, weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich noch "funktioniere". Ich fühlte mich schrecklich amputiert und wollte das unbedingt für mein Ego. Verlangen danach hatte ich null, es war rein kopfgesteuert.


War aber zu früh und ich hab geblutet.
Nach 8 Wochen war die Bluterei nach vaginalem Sex denn vorbei und es war "technisch möglich". Das ist bis heute so, wenngleich ohne Gleitmittel es nicht mehr möglich ist.


Leider ist es bei mir so, dass nun, 1,5 Jahre nach der OP, mein sexuelles Empfinden weiterhin komplett tot ist. Ich konnte es irgendwann nicht mehr ertragen, meinen Mann was vorzuspielen, ertrug es aber auch nicht, "es" nur über mich ergehen zu lassen ohne Empfindungen, egal welche Art Sex. Das war erbärmlich. Ohne jegliches Lustempfinden ist Sex einfach nur kacke für mich, ich fühle mich als "funktionierende Leiche" dabei und dieses Gefühl ist so schrecklich, dass man eigentlich nur mehr alles vermeiden kann, was damit zu tun hat.

Da kann man noch so viel daherreden von wegen "einfach nur Nähe genießen". Daher haben wir keine Sexualität mehr, mein Mann und ich. Auch das kann passieren. Das ist dann sehr hart. Für beide. Fällt mir ein, weil dein Mann offenbar drauf wartet, dass alles bald wieder normal läuft. Dann kann auch zu maßloser Enttäuschung führen. Möglicherweise ist das bei dir aber nicht so!
Es soll Frauen geben, deren Empfindungen nicht komplett tot sind nach solchen OPs. (ich gehör da nicht dazu, leider)

Geändert von gitti2002 (03.05.2015 um 00:10 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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