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Alt 19.04.2005, 22:34
Tamara1
Gast
 
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Standard Mundbodenkrebs

Hallo allerseits!

Bei meinem Dad (59 Jahre alt) wurde im Februar diesen Jahres Mundbodenkrebs diagnostiziert.

Nachdem ich ein Mensch bin, der alles ganz genau wissen möchte, habe ich sofort im Internet gestöbert und bin "damals" u.a. auf diese Seite gestoßen.

Hier habe ich viele Beiträge von Menschen gelesen, die die gleiche Art von Krebs haben / hatten u. war total schockiert, hatte riesen Panik u. rechnete mit dem Schlimmsten.

Doch nun habe ich endlich die Zeit u. die Kraft unsere positive Geschichte hier zu erzählen und anderen Angehörigen u. auch Betroffenen Mut zu machen u. zu zeigen, dass auch diese Art von Krebs mehr oder minder gut ausgehen kann.

Mein Papa wurde vor genau 2 Wochen im Krankenhaus Lainz / Wien auf der HNO-Abteilung ganze 12 Stunden operiert. Zuvor wurde er über mögliche Auswirkungen der OP informiert, wie z.B. Mundwinkel könnte nachher "runterhängen", Arm evtl. nicht mehr ganz hochheben können usw.

Im Endeffekt ist nichts von diesen Dingen eingetreten. Nach der schweren OP war er über Nacht auf der Intensiv-Station, danach 1 Tag im Nachsorge-Zimmer u. dann wieder ganz normal auf der HNO-Station.

Der 1. Anblick, den wir zu sehen bekamen war natürlich ein Schock - viele Schläuche, Gesicht total aufgebläht, Augen zugeschwollen und und und.

Aber mein Papa ist eine Kämpfernatur und so begannen sofort täglich Fortschritte und auch Nachuntersuchungen. Bei der OP wurde alles erwischt, es wurde 1 befallener Lymphknoten zur Gänze entfernt, ein bißchen vom Kiefer u. Zunge weggeschliffen, aber er ist weder entstellt noch sonstwas.

Aufgrund des Luftröhrenschnitts spricht er durch eine Sprechkanüle, die aber auch bald entfernt wird.

Natürlich wird er noch künstlich ernährt (Magensonde), aber diese Woche werden schon die ersten Schlucktests durchgeführt.

Alles in allem kann ich sagen: für mich, meine Mum und unsere ganze Familie hat sich Anfangs alles viel viel schlimmer angehört, als es im Endeffekt ist. Vielleicht hätte ich mir die ganzen Horrorgeschichten im Internet auch einfach ersparen sollen.

Die gute Nachricht ist: mein Papa kommt in ein paar Tagen aus dem Spital raus, kann einigermaßen normal sprechen u. in ein paar Wochen beginnt die Strahlentherapie, die eigentlich nur eine Vorsichtsmaßnahme ist u. in keinster Weise agressiv sein wird.

Ich bin sehr stolz auf ihn und auch auf die hervorragenden Ärzte u. Schwestern im Krankenhaus Lainz - großes Dankeschön!

In diesem Sinne wünsche ich allen, bei denen diese Art und auch jede andere Krebsart festgestellt wird: alles alles Gute - möge es bei allen so toll vorangehen wie bei meinem Dad.

Tamara
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