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Alt 30.11.2012, 15:41
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: Keine Therapie - einfach nur nach Hause

Trüffi - versuch unbedingt, nochmal wegen der Chemo mit Deiner Mutter zu reden. Ja, es ist nur eine palliative Chemo, es wird keine Heilung geben. ABER eine Chemo kann Deiner Mutter noch Zeit und Lebensqualität verschaffen. Viele, gerade ältere, zucken zurück, weil sie Chemo verbinden mit Übelkeit, Haarverlust, Schmerzen. Und das wollen sie nicht, wenn sie eh nicht geheilt werden können. Gerade bei BSDK ist aber die Chemo meist relativ gut verträglich. Es gibt keine Gewähr, dass sie anschlägt, aber versuchen würde ich es schon.

Mein Schwiegervater hat erst 3 Monate nach erstem Verdacht (er hatte BSDK mit Lebermeta) mit der Chemo beginnen können. Da war er schon in einem ziemlich schlechten Zustand - 15 kg abgenommen, permanente Schmerzen, Appetitlosigkeit, Brechen.
Die Chemo mit Gemzar, die er ambulant bekommen hat, wurde von ihm gut vertragen. Ab der zweiten Chemo ging es erkennbar aufwärts - er konnte wieder essen, hat zugenommen, die Schmerzen wurden weniger. Letztlich hat ihm das noch 6 gute Monate gebracht.

Ohne weitere Behandlung wird es mit Deiner Mutter vermutlich ziemlich schnell abwärts gehen. Da würde ich mich nach einem Hospizplatz umsehen - wenn Dein Vater den Haushalt nicht schafft, dann ist die Chance, dass er - auch mit Hilfe eines Pflegedienstes - auch noch Deine Mutter pflegen kann, fast gleich Null. Das erledigt auch das Thema Schmerzbekämpfung. Wenn Deine Mutter zu Hause bleibt, dann braucht sie einen Arzt, der sich mit Krebsschmerzen/Morphine etc. auskennt (Hausärzte sind da überfordert).

In jedem Fall ist es sinnvoll, den ganzen Kram Testament, Patientenverfügung etc. zu erledigen, so lange Deine Mutter noch klar und halbwegs beweglich ist.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, die wirst Du brauchen.
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