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Alt 17.04.2005, 10:48
Gast
 
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Standard Wie bereite ich mein Kind darauf vor?

ich würde immer, immer, immer auf ein Wunder hoffen. Dabei natürlich die Tatsachen nicht aus den Augen lassen. Man hat immer eine Chance.
Bei meiner Tochter(17) wurde im Sommer 2003 einen sehr grossflächigen PNET (Weichteiltumor) diagnostiziert, mit Metas. in Knochenmark und grossflächig unter der Schädeldecke auf dem Hirn. Die Liste wo überall Krebszellen oder Tumore wucherten war lang. Allein ihr Tumor an der Schulter war furchterregend, erstreckte er sich doch über die Schulter bis zum Hals über den linken Lungenflügel hinunter und nach vorn bis zum Brustansatz. Bis man die Diagnose stellte ging viel Zeit verloren. Als sie ins KH eingeliefert wurde sah sie Doppelbilder, hatte extreme Kopfschmerzen, teuflische Glederschmerzen und grosse Schmerzen an Schulter. Es war ihr schwindlig, schlecht und sie war extrem bleich. Sie konnte keinen Schritt alleine gehen, ich musste sie überall, jeden Schritt begleiten. Dutzendmal ist sie im Bad zusammengebrochen..und sie hat 18 Kilo verloren, ass drei Wochen nur Erdbeeren und Melonen. Dann die Diagnose. Unsere Aerzte haben es zwar nie ausgesprochen, doch wir haben es auch so gespürt...unsere Tochter wird das vermutlich mit sehr kleiner Chance überleben. Wir waren von Anfang an ehrlich. Wir haben gasagt:Ja du könntest sterben. Wenn dü möchtest können wir aber gemeinsam kämpfen.
Sie machte Chemos und zuletzt eine Hochdosis mit Stammzellentransplantation. Sie spritzte dreimal pro Woche Mistelextrakt und sie hat täglich mit dem Tumor gesprochen. Er solle jetzt wieder verschwinden und endlich aus ihrem Körper, sie habe jetzt die Schnauze voll von ihm und er habe jetzt genug lang in ihrem Körper gelebt. Ich habe das Buch von Simonton gelesen und habe ihr ein wenig davon erzählt. Ich habe auch ein Buch gelesen über das Sterben und die Wiedergeburt (wir sind nicht gläubig). Ich habe ihr erzählt dass ich daran glaube dass man die lieben Menschen die man schon verloren hat wiedersieht.
Sie hat mit mir über ihre Beerdigung gesprochen, sie wollte alles wissen darüber.Das Wichtigste war: Ich habe ihr versprochen dass ich bei ihr bin egal was passiert, egal was kommt.
Nach solchen Gesprächen war ich anfangs fix und fertig und habe nächtelang geweint.
Seit Januar 2004 ist meine Tochter Krebsfrei. Sie spritzt noch ihre Misteln, ansonsten nimmt sie ausser Hormone nichts mehr. Es geht ihr super und steigt im Sommer 2005 in eine Ausbildung ein.
Für uns war das der richtige Weg. Es gibt verschiedene Wege. Ich wünsche euren Kindern alles gute, euch allen viel Kraft und ich denke an sie, auch wenn ich sie nicht kenne.
Wenn ich euch sonstwie helfen kann so lasst es mich wissen.
Daniela
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