Hallo Pucci,
gerade habe ich gelesen was du über deinen Vater geschrieben hast.
Bisher habe ich in diesem Forum immer nur leise mitgelesen und auch ab und zu mitgeweint.
Mein Vater starb vor 13 Jahren,meine Mutter vor 6 Jahren. Beide haben den Kampf gegen den Krebs verloren.
Das was du über deinen Vater schreibst, erinnert mich sehr an meinen Vater.
Er war ein sehr selbstloser Mensch der sich immer um die Belange anderer gekümmert hat.Er hat jedem immer und überall geholfen selbst wenn seine eigene Arbeit dabei liegenblieb.Den Ärger und den Kummer hat er mit Alkohol weggespült.
Wenn ich mich darüber geärgert habe oder mir Sorgen gemacht habe wollte er davon nichts wissen.Für ihn war klar,wenn er mir sagt"mir passiert schon nix",dann muß ich mir keine Sorgen machen.
Irgendwann war es dann soweit....er hatte Speiseröhrenkrebs.
Er wurde ganz still ,hat nie so wirklich über seine Krankheit gesprochen.
Zum einen wollte er seine Lieben sicher nicht mit seinen Ängsten belasten zum anderen wollte er sich keine Schwäche eingestehen.
Aber ich weiß genau, er hatte eine wahnsinnige Angst.
Leider konnte er nicht über seinen Schatten springen und seine Ängste mit uns teilen........
Damit will ich dir sagen wahrscheinlich hat auch dein Vater Riesenangst.
Vielleicht hat er auch Angst davor, Vorwürfe wegen seines Alkoholkonsums zu bekommen.Wahrscheinlich weiß er ja genau das er selbst einen Teil zum entstehen seiner Krankheit beigetragen hat.
Ich kann dir nur dazu raten immer wieder mit ihm zu reden...natürlich ohne Vorwürfe,der Zug ist eh abgefahren.
Geht den Weg gemeinsam und haltet zueinander.
Übrigens kenne ich Dialyse nur von nicht funktionierenden Nieren,da kann ich dir leider auch nicht helfen.
Liebe Grüße
emi