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Alt 29.07.2010, 17:33
Stiller Mitleser Stiller Mitleser ist offline
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Standard AW: Symptome im Endstadium?

Hallo Birgit,



Zitat:
Zitat von piepau Beitrag anzeigen

Ich versuche irgendwie alle bei Laune zu halten und stark zu sein, denn einer muss ja stark sein. Es zerreist mich die beiden so leiden zu sehen und das schlimmste ist, das sie gar nichmal wissen wie kurz ihre noch verbleibende Zeit noch sein wird. Die schlauen Ärzte im Krankenhaus haben es ihnen nämlich nicht gesagt!!!!!
Die haben mir! gesagt das es schlecht aussieht und er noch höchstens ein paar Monate zu leben hat aber den beiden hat es keiner gesagt( ich sollte ihnen die kurze Zeit der Hoffnung noch lassen, sie würden das ganz schnell selber merken). Zuerst war ich darüber echt froh, weil sie so guter Hoffnung waren und ich ihnen diese schlimme Nachricht ersparen wollte, aber unterdessen kann ich mit diesem Wissen kaum noch leben.
Meinen Schwiegervater geht es zusehends schlechter und die beiden hoffen immer noch das das wieder besser wird. Ich tu dann immer so als wenn ich auch guter Dinge wäre und das das nur eine schlechte Phase ist und komm mir so schäbig dabei vor.

Ich schreibe Dir mal einfach, wie ich über Deine Geschichte so denke.
Also die Ärzte haben die Prognose bezüglich der Lebenserwartung nicht Deinen Schwiegereltern gesagt, um ihnen die kurze Zeit der Hoffnung zu lassen.
Jetzt scheint diese kurze Zeit beendet zu sein. Das macht es ja nun nicht zu einer "falschen" Entscheidung. Es waren ja auch ein bischen "geschenkte hoffnungsvolle" Wochen.
Jetzt scheint aber der Zeitpunkt zu sein, an dem das "selber merken" anfängt. Vielleicht kannst Du ja mal mit den Ärzten reden, dass jetzt Dein "Wissensvorsprung" aufgeholt wird, und auch Deine Schwiegereltern über den Ernst der Lage aufgeklärt werden. Geschieht dies nicht, müßtest Du weiter eine "Fassade" aufrecht erhalten, die Dir nur unnötig Energien entziehen würde. Du brauchst aber all Deine Kräfte, denn Du bist zur Zeit der Stützpfeiler der Familie, und ich finde du machst das ganz hervorragend.

Es ist für Deine ganze Familie eine schwere Zeit. Dies kann ihnen leider Keiner (auch Du nicht) abnehmen. Es wird eine Zeit des Loslassens und der Trauer auf euch zukommen, auch dies wird sich wohl nicht verhindern lassen. Aber ihr scheint alle zusammen einen liebevollen Umgang miteinander zu haben und dies ist, für mein dafürhalten, die beste Basis für den Umgang mit dieser so schwierigen Situation.

Ich würde mir wünschen, dass der Ernst der Lage vor dem geplanten Urlaub Deinen Schwiegereltern mitgeteilt wird, und Deine Schwiegereltern Dir/euch in Kenntnis dieser Situation, ihren Segen zu eurem Urlaub geben.

Ich glaube schon, dass Dein Schwiegervater nicht wollen würde, dass seine Enkelkinder einer Freude beraubt würden, nur weil er schwer erkrankt ist. Ich glaube auch nicht, dass Deine Schwiegermutter dies wollen würde, nur damit Ihre "Stütze" vor Ort ist.

Fahrt in den Urlaub und probiert Kraft zu tanken für diese schwierige Zeit. Zuvor sollte aber die Notwendigkeit der Fassade entfernt werden. Das Gefühl etwas verheimlichen zu müssen, tut Dir nicht gut und damit der Stütze der Familie nicht gut. Hier muß was verändert werden.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit und bin guter Hoffnung, dass ihr dies als Familie gut meistern werdet.

Liebe Grüße

Ulrike
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