Thema: Pleuratumor
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Alt 25.12.2005, 17:39
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Pleuratumor

Hallo Apfel,

diese Krebsart hat auch den Namen Rippenfellkrebs oder im Fachjargon heisst die Krankheit Mesotheliom. Liese bitte nicht zu viel im Internet zu diesen Krankheitsbildern. Es wird Dir anschließend nicht gut dabei gehen.

Leider ist diese Krankheit bislang noch nicht beherrschbar, es gibt jedoch erfolgversprechende Studien mit einem neuen Medikament (Alimta).

Nach meiner Kenntnis ist Heilung bislang nur im äußersten Frühstadium gegeben. Wenn lokal eindeutig und begrenzt kann man ggf. des Rippenfell wegoperieren ggf. auch eine Lungenhälfte. Danach folgt dann eine Chemotherapie. Die Chemotherapie bietet jedoch gerade beim Mesotheliom leider noch keine Gewähr für eine Heilung (auch mit Alimta nicht). Im Falle eines verzweigteren Rippenfellkrebses wird man (wenn überhaupt) nur die Chemo in Erwägung ziehen. Von Bestrahlungstherapien bei Rippenfellkrebs habe ich bislang noch nichts gehört, denn das setzt ja einen sehr punktuellen Krebsbefall voraus.

Auch wenn aus Deinen Worten Skepsis gegenüber Ärzten entnommen werden kann, versuche einen offenen und ehrlichen Dialog mit den behandelnden Ärzten.

Wenn Du offen und stark bist, können sie (die Ärzte) auch mit Dir offen die Krankheitslage erörtern. Gegebenfalls holst Du Dir eine zweite unabhängige medizinische Meinung ein.

Es hängt dann viel von Dir und der betroffenen Kranken ab, ob sie die Wahrheit über die Krankheit hören möchte, ertragen kann und ihre verbleibende Zeit darauf einrichten kann.

Wenn die Kranken offen mit sich selbst und ihrer Umgebung sein können, sollte es die Entscheidung des Kranken sein, was mit ihm (ihr) in der verbleibenden Zeit noch medizinisch passiert. So kann der Patient noch selbst gestalten, im anderen Fall wird über dessen Zeit anders verfügt.

Du siehst, ich rede nicht drum herum, meine erste Frau und ich konnten uns von Anfang an auf den Ernst der Situation einstellen und den schweren Weg gemeinsam gehen. Nach dem Ausbruch der Krankheit im Frühjahr 1996 hatten
wir bis Ende 1999 noch drei wundervolle und intensive Jahre. Danach kehrte die Krankheit mit Macht zurück und sie verstarb im Juni 2000.

Ich wünsche Euch viel Kraft, gebt die Hoffnung trotz schwerer Prognose nicht auf.

Shalom

Geändert von shalom (28.06.2006 um 08:33 Uhr)
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