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Alt 16.05.2004, 09:16
Gast
 
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Standard Gesundheitswesen in der Schweiz

Liebe Ute-c,
liebe alle anderen,

wenn man eine Person zu Unrecht öffentlich kritisiert findet, ist es gut, sie öffentlich zu unterstützen. Ich finde es aber falsch, dem Kritiker etwas Schlechtes zu unterstellen und Meinungsfreiheit nur für den Kritisierten, nicht aber für den Kritiker zu fordern.

In dem Beitrag von Esther ging es in keiner einzigen Zeile um Zensur, Verbot einer Meinungsäußerung oder eines Beitrags in irgendeinem Thread.

Esther hat verständnisvolle Worte für Liz geschrieben. Sie hat, so habe ich es gelesen, in ihrem ersten Beitrag außerdem aber insbesondere auf drei Punkte aufmerksam gemacht:

1.
Ihr kam das Schimpfen übers Gesundheitssystem als zu einseitig vor. Sie hat ihre positiven Erfahrungen angeführt und gesagt, weder die negativen von Liz und Willy noch ihre positiven seien allgemeingültig. Es wäre besser, differenziert zu urteilen und aus eigenen Erfahrungen nicht zu verallgemeinern – auch nicht, das Schweizer Gesundheitswesen sei nur für die Reichen.

2.
Sie hat ihr Empfinden ausgedrückt, dass ein Übermaß an negativen Äußerungen über das Gesundheitssystem und Krankenhäuser jene belasten würde, die erstmals mit einem Krankenhausaufenthalt konfrontiert würden.

3.
Und sie hat kurz aber deutlich ausgesprochen, dass ihrer Ansicht nach Kritik am Gesundheitssystem und an Krankenhäusern zwar in den Krebskompass, nicht aber ausgerechnet in die Gedenk-Rubrik für Angehörige und Freunde von Gestorbenen und den Thread an Liz’ 1972 gestorbenen Vater passt.

Das Recht, seine Meinung zu äußern, ist nicht geteilt. Es gilt für Liz, aber auch für Esther gleichermaßen. Und offen geäußerte Kritik ist nicht der Ruf nach Verbot.

Der Verweis auf private Mailadressen geht an der Sache vorbei. Wer hier öffentlich über Monate hinweg mit sehr detaillierten Beiträgen Gesundheitswesen und Krankenhäuser kritisiert und Details seiner Krankengeschichte und der seines Partners beschreibt, muss auch eine öffentliche Antwort auf seine Beiträge akzeptieren.

Liebe Ute-c,
Deine Antwort an Karo nimmt den Vorwurf wieder auf, Liz werde gegängelt und an den Pranger gestellt.

Nein, Liz wird in den Beiträgen von Esther, Sandra42 und Karo weder gegängelt noch an einen Pranger gestellt.

Liz hat uneingeschränkt von ihrem Leid und ihren Erfahrungen geschrieben und ihre Meinung kundgetan und sie ist weder in der Menge noch in der Länge ihrer Beiträge beschränkt worden. Sie hat dabei oft drastische Worte gebraucht und manches verallgemeinert. Esther, Sandra42 und Karo haben Liz gebeten, etwas weniger abschreckend drastisch und nicht verallgemeinernd zu schreiben. Diese Bitte zu äußern, heißt weder gängeln noch anprangern noch zensieren. Sandra42 hat Liz außerdem ihre persönliche Hilfe angeboten. Die Beiträge von Esther, Sandra42 und Karo waren mitfühlend und verständlich.

Liebe Grüße,

Christian H.
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