Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 09.09.2019, 23:34
Lana_123 Lana_123 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 06.06.2019
Beiträge: 6
Standard AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter

Liebe Beccamaus, liebe Clea, liebe Positiv_Denken,

vielen Dank für eure Worte.

Es ist ja der normale Weg, dass wir unsere Eltern gehen lassen müssen, aber darauf vorbereitet ist man nie. Auch wenn am Ende der Arzt sagte, wir müssen mit Wochen, nicht mehr mit Monaten rechnen - irgendwie verdrängt man es dann doch.

Ich bin immer noch so sprachlos über die Geschwindigkeit. Und darüber, dass er wegen der Metastase an der Hüfte beim Arzt war, noch bevor die Lunge überhaupt Thema wurde. Man hat ihn geröngt - nix zu sehen. Also gab es ein paar Spritzen und Krankengymnastik. Dann war er mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Ganze 3x wurde er geröngt, ohne Ergebnis. Erst ein CT nach 3 Monaten brachte Klarheit. Und auch da hatte er noch ein Lungenvolumen von fast 100%. So stellt man sich doch keinen sterbenskranken Menschen vor :-(. Und binnen 5 Monaten verfällt der Mensch dann mehr und mehr. Übrig bleiben natürlich die ganzen Hätte-und-Wäre-Gedanken...

Und nun ertappe ich mich immer wieder, dass ich ihm schnell was erzählen oder eine Whatsapp schicken will. Und dann fällt mir wieder mit einer unfassbaren Wucht auf, dass er nicht mehr da ist.

Mein Onkel starb mit 53. Plötzlich. An einer Embolie. Wir standen uns sehr nahe. So schlim wie der plötzliche Verlust damals für uns alle war - er stand damals morgens ohne Angst auf und dann war es vorbei. Kein Leid, keine Sorgen, keine Angst. Im Grunde ist das eine Gnade, wenn man sieht, wie andere Menschen in der letzten Phase ihres Lebens leiden müssen.

Ich grüße euch ganz herzlich!
L.
Mit Zitat antworten