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Alt 20.06.2014, 12:01
Mijouhase Mijouhase ist offline
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Standard AW: Klatskin-Tumor

Danke Nala für Deine lieben Worte.

20.06.14
Heute morgen gegen 09:00 Uhr wurde oral ein Plastikstent in den Hauptgang des Gallenblasengangs gesetzt. Die Verästelungen sind offen. Das Ganze dauerte ca. 80 Minuten. Ich habe im Krankenhaus gewartet, und mein Mann kam recht gut aus der OP zurück.
Es ist jetzt 12:00 Uhr Mittag und mein Mann hat furchtbare Schmerzen, und ihm wurde ein Tropf mit Schmerzmittel gelegt. Er kann vor Schmerzen kaum sprechen.
Der histol. Befund kommt am Montag.

19:50 Uhr
Mein Mann hatte furchtbare Schmerzen und Übelkeit und ich bin nochmals in die Klinik gefahren. Von 14:00 - 18:30 Uhr am Bett gesessen. Es sagte immer wieder, dass er stirbt, er habe so furchtbare Schmerzen und Übelkeit. Er wollte, dass ich ihn gehen lasse. Er wollte mein Einverständnis, dass er sterben darf. Das war für mich Horror. Gegen 16 Uhr ließen die Schmerzen langsam nach, die Übelkeit blieb. Als ich mit dem Auto nach Hause fuhr, hab ich vor Wut und Angst nur geschrien und geheult.

Gerade hat er angerufen: Notoperation, Blut im Stuhl: Zwölffingerdarm verletzt.
Ich fahre jetzt nochmals in die Klinik ...

22.06.14 10:00 Uhr
Mein Mann liegt auf Intensivstation. Die Schnittwunde von der OP im Zwölffingerdarm ist aufgeplatzt. Hatte gestern nochmals Endoskopie zum Schließen der Wunde, die Schnittwunde wurde besprüht. Heute zur Kontrolle erfolgt nochmals Endoskopie.
Die Intensivstation im Krankenhaus ist vorbildlich, das Personal außerordentlich freundlich und hilfsbereit.
Mit meinen Gefühlen geht es auf und ab: Schreien, Heulen, explosive Wutanfälle bis hin zur Hoffnungslosigkeit. Und dann muss ich in seiner Gegenwart Stärke bewahren, das ist das Schlimmste. Wenn ich weine, dann zieht es ihn runter.
Mein Mann ist ein sehr lieber Mensch, der nur an das Wohl anderer denkt.
Wenn ich in den Spiegel schaue, dann erschrecke ich. Wer ist das? Mir blickt soviel Hass und Wut entgegen, es ist eine Fratze. Wir haben beide alle Kontakte zu unseren Familien abgebrochen, da diese nur auf Raffgier und Habgier bestehen. Wir wollten uns von dieser ganzen Bösartigkeit unserer Blutlinien abgrenzen. Die Frau, die mich geboren hat verfolgt mich mit ihrer narzisstischen Persönlichkeitsstörung und macht uns das Leben zur Hölle. Meine ganze Wut und der Hass richtet sich gegen diese Jauchegrube an Bösartigkeiten.
Wir sind auf uns allein gestellt und Freunde sagen, dass ich die Stärke habe, das Durchzustehen. Ich muss wieder stark sein, wie mein ganzes Leben lang. Will ich das denn? Ich muss, schon alleine wegen unserer Katzen und dem Hund.

Geändert von gitti2002 (26.08.2014 um 19:04 Uhr) Grund: PN
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