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Alt 30.07.2014, 15:15
Mijouhase Mijouhase ist offline
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Standard 2. Leben geschenkt bekommen: "GEHEILT"

Aktueller Status:
"geheilt" durch komplette Entfernung des todbringenden verseuchten Zellkrebshaufens! 50 % Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre. Keine Chemo notwendig, da nicht gestreut und restlos entfernt.

Rückblick:
Die Fachkonferenz von Fachärzten in der Kreisklinik brachte unterschiedliche Resultate und Empfehlungen.
Chefarzt Z.: Tumor nicht operabel, palliativ Chemotherapie.
Chefarzt B: Tumor kann operabel sein, 2. Meinung einholen beim Onkologie Spezialisten in der Crona Uniklinik Tübingen Prof. Dr. Königsrainer in der Privatsprechstunde. Tumoreinstufung G2.


Wir haben sofort einen Termin für die Privatsprechstunde bekommen.
Prof. Dr. ist ein sehr menschlicher und sympathischer Arzt mit hervorragender Kompetenz. Er klärte uns umfassend auf. Der kleinere linke Leberlappen war vollständig mit Krebs infiltriert und bereits stark geschrumpft. Der große rechte Leberlappen war ebenfalls mit Krebs befallen aber die Gänge waren frei, so dass eine OP möglich war. Nur durch Öffnen des Bauches konnte aber die ganze Ausbreitung des Tumors festgestellt werden. Wäre der Bauch mit Tumorgewebe infiltriert gewesen, so hätte man die OP gleich abgebrochen und den Bauch wieder zugenäht.
Am 17.07.14 wurde er in der Klinik aufgenommen und für die OP vorbereitet. Am 18.07.14 ging die OP gegen 9 Uhr morgens los, Herr Prof. Dr.operierte selbst.
Um 16 Uhr habe ich angerufen, und die OP war immer noch nicht zu Ende. Das bedeutete für mich, dass die OP nicht vorzeitig wegen Bauchinfiltration beendet wurde. Folglich bestand die Chance, dass ein großer Teil oder evtl. alles von dem Tumor rausgeholt werden konnte. Zum ersten Mal konnte ich etwas durchatmen und fühlte mich ein wenig leichter. Die extreme Anspannung löste sich langsam.
Am Abend bekam mein Mann auf der Intensivstation hohes Fieber mit Schüttelfrost. Am 19.07.14 rief ich auf der Intensivstation an und holte mir die Erlaubnis, ihn besuchen zu können. Um 15:30 Uhr fand ich meinen Mann mit zahlreichen Schläuchen im Körper und stark benommen auf der Intensivstation wieder. Die OP war sehr gut verlaufen. Am 21.07. wurde er wieder in sein Stationszimmer verlegt. Am 24.07.14 kam der Laborbefund, dass tatsächlich der ganze Krebs entfernt werden konnte, also keine Chemo notwendig sei.
Am 26.07.14 holte ich meinen Mann wieder nach Hause.
Am 27.07.14 gab es nochmals enormen Stress, denn aus der riesigen OP Narbe lief eine große Menge an wässriger rötlicher Flüssigkeit aus. Mit dem Krankenwagen ins Münsinger Krankenhaus. Nähte innen und außen intakt, konnte ihn nach kurzer Zeit wieder mit nach Hause nehmen. um 18 Uhr das gleiche Szenario, nur mit noch mehr Flüssigkeit. Nochmals nach Tübingen in die Crona Klinik zur Wundversorgung. Alles intakt, Beutel zum Auffangen der Flüssigkeit wurde an den Bauch geklebt.

Wir haben die Chance auf ein 2. Leben miteinander geschenkt bekommen und wissen dieses kostbare Geschenk zu schätzen. Mein Mann ist mittlerweile Vegetarier und lehnt jede Form von Alkohol ab. Wir machen uns jeden Tag bewusst, welch einem Horror wir noch einmal entkommen sind.


19:40 Uhr
Ich hoffe, ich habe mich nicht zu früh gefreut. Mein Mann musste wieder den Notarzt holen und liegt wieder im Krankenhaus Münsingen. Er erbricht furchtbar, hat Schmerzen und ihm ist schrecklich übel. Der Abfluss des Wundwasser ist ebenfalls verstopft. Der Transport mit einem Krankentransport in die Crona Klinik Tübingen steht bevor und ich werde gleich dorthin losfahren.

Geändert von gitti2002 (26.08.2014 um 19:00 Uhr) Grund: NB
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