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Alt 05.11.2010, 08:07
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caitlin caitlin ist offline
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Standard AW: Depression bei Krebs

Hallo Waltisch,
das ist doch kein Wunder, bei dem was Du durch hast. Mit Tränen in den Augen habe ich Deinen Beitrag gelesen.
Ich bin "nur" Angehörige, aber aufgrund vieler negativer Erfahrungen im Leben ist inzwischen mein Mann der einzige Halt. Und als dieser die Krebsdiagnose bekam, ist mein ganzes Leben in Scherben zerbrochen. Die Angst ist allgegenwärtig. Hinzu kam, dass ihn die Diagnose und die Tatsache, dass dann zwar alles für den Körper getan wird, aber keiner sich um die Seele kümmert, psychisch ziemlich runtergezogen hat. Ich mußte also für zwei stark sein und hatte keinen, bei dem ich mich ausweinen konnte. Man kann ja dem Partner in der Situation nicht sagen: ich hab Angst, dass Du stirbst.
Uns hat der Krebs ganz stark zusammengeschweißt. Jetzt beim Rezidiv hat mein Schatz das alles mit bewundernswerter Gelassenheit ertragen. Während mich die Angst auffraß. Seit 1 Jahr mache ich eine Psychotherapie und es geht besser. Es ist wieder Raum für andere Dinge als für die Angst. Ich habe auch die Scheu vor Psychopharmaka verloren. Sie können ein Segen sein, jedenfalls besser als der Wunsch zu springen.
Lange Rede kurzer Sinn: Such Dir professionelle Hilfe. Es gibt Sachen, die steckt man nicht so weg und irgendwann ist das Maß einfach voll.
Alle guten Wünsche für Dich
Caitlin
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