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Alt 20.02.2006, 22:05
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa!Du mußt jetzt gehen.Das ist schon ok

Hallo meine liebe Leidengenossin!!!!

Ich möchte mich zuerst bei dir entschuldigen, dass ich so lange nicht geschrieben habe.
Diesmal hatte ich viel zu viel um die Ohren gehabt.
Wir haben auch ein Raum im Keller renoviert.


Als ich dein letzten Beitrag gelesen habe, liebe Sandra, habe ich geweint. Bei euch war es ja fast genauso wie bei uns. Seit dem wir einander schreiben, habe ich das Gefühl, dein Papa gekannt zuhaben.
Es war ein Alptraum, was wir durchlebt haben. Das Schlimmste ist, wir durchleben das ganze immer noch. Das tut immer noch unheimlich weh. Die meiste Zeit versuche zu ignorieren, oder nicht daran denken, das Papa nicht mehr da ist.
Aber wenn ich dann im Auto sitze und CD von Glashaus höre, denke ich wieder daran und muss dann auch weinen.
Dann ist die Rialität wieder da.

Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit habe, schreibe ich dir wie bei meinem Pa, die Krankheit bemerkbar wurde und wie sie auch verlief. Eins kann ich jetzt aber schreiben, Bevor wie verstanden haben was los ist, war es schon vorbei.
Sehr oft stand ich neben Papa und wollte heulen, oder nach der Unterhaltung mit den Ärzten, bin zu Papa ins Zimmer gegangen, und ihm erzählt das alles in Ordnung ist (was überhabt nicht stimmte) und das ganze mit aufgesetzten Lächeln . Dann habe ich mich Rasch verabschiedet und raus. Im Fluor liefen mir schon die Trennen. Aber als ich dann im Auto saß, hatte ich so ein Heulanfall. Zu Hause war es dann auch schlimmer. Da habe ich mich im Badezimmer eingeschlossen und nur laut los geheult. Als ich mich dann beruhigt habe, bin dann wieder ins Krankenhaus gefahren. Und das Zimmer betrat ich wieder mit einem Lächeln.
Heute geht es mir zwar nicht so schlecht wie damals. Aber ich denke sehr oft an diese Zeit.
Ich möchte diese Zeit auch nicht missen, das war doch ein Abschied, ein schmerzhafter Abschied. Ich war auf sehr vielen Beerdigungen, und auf manchen musste ich weinen, nicht um denjenigen der gestorben ist, sonder weil ich mir nur vorgestellt habe, das ich einer von meinen Eltern beerdigen muss. Und bei diesen Gedanken konnte ich nicht mehr aufhören zu heulen.
Und auf einmal passierte das, wovon ich mein Leben lang Angst hatte.
Ach Sandra, das ist alles so schwer. Ich bin so unendlich traurig!
Und was mein Bruder angeht, ist bei mir alles in Ordnung.
Es war nur so, die OP wurde unsauber gemacht, das es kurz danach sich die Stelle von Ihnen entzündet hat, Der musste dann Antibiotikum nehmen. Gott sein Dank musste er nicht noch mal operiert werden. Es ist jetzt wieder alles Ok.
Ich muss jetzt langsam Aufhören zu schreiben, es ist wieder mal sehr viel geworden.
Danke Sandra das du mir noch zuhörst .

Alles Liebe ,
Marinchen
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Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)
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