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Alt 11.06.2012, 10:01
MarMi MarMi ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo Eagle-Eye,
ich weiß zwar nicht, ob die Nachsorge bei allen gleich ist, aber ähnlich wird es wohl sein. Die Nachsorge findet zunächst mal 2 Jahre lang alle 3 Monate statt, bei mir ist das immer Ultraschall und Blutwerte, insbesondere Tumormarker. Danach alle halbe Jahr, und endgültig als geheilt gilt man wohl, wenn 5 Jahre nichts mehr aufgetreten ist. Ich glaube, man kann sich dabei insgesamt auf die Gynäkologin beschränken (das wichtigste ist wohl der vaginale Ultraschall), ich hab das aber vertreilt auf Gynäkologin, Internist und Onkologe, wobei ich auf den Internisten verzichtet hätte, wenn er nicht so supergut wäre und der Onkologe mir sympatischer wäre. Der Internist hat bei mir immer alles, was im Oberbauch los ist, kontrolliert (Ultraschall) und auch die Blutabnahme gemacht. Die Gynäkologin Brust (alle halbe Jahr Brustultraschall, das hat mir die Strahlenbelastung der jährlichen Mammographie erspart) und Unterbauch, der Onkologe war eigentlich nur zum Portspülen gedacht, der hat dann aber auch nochmal Ultraschall und Blutwerte gemacht. Ich glaube zwar, das war überflüssig, aber ich hab´s mitgernommen, weil mich das immer beruhigt hat, wenn nichts war. Die Ärzte haben eigentlich am meisten auf den Tumormarker geachtet (bei mir war der vor der 1. OP aber auch ganz hoch), als der im Januar von 8 auf 12 auf 18 kletterte, gab´s sofort ein Fax vom Internisten an die Gynäkologin. Es war zwar alles in Ordnung (wichtig ist immer "kein bisschen Flüssigkeit im Bauchraum"), aber der Internist hatte den richtigen "Riecher". Inzwischen ist der Marker auf 78 gestiegen und damit war der Onkologe auf einmal mein wichtigster Arzt. Der wusste sofort, wo der beste Spezialist für mich ist und hat sehr schnell alle Unterlagen dorthin geschickt. Inzwischen bin ich bei Prof. d.B. in Behandlung, das heißt, zunächstmal nur zur Diagnose. Ein PET-CT hat leider "auffällige" Lymphknoten in der rechten Leiste und an der rechten Niere gefunden (weiß einer, ob das auch andere Ursachen haben kann? Ich weiß, das ist der brühmte Griff nach dem Strohhalm!), am Freitag erfahre ich dann nach der Tumorkonferenz, wie es weitergehen soll. Ich schätze mal, wenn´s gut läuft, nur Chemo, sonst OP und Chemo. Die haben mich gefragt, ob ich an einer Studie teilnehmen möchte, da grübel ich zur Zeit drüber, ob das wirklich gut ist. Bei der Stdie geht es eben darum, ob nur Chemo oder OP und Chemo besser ist. Ich denk ja, wenn es gut zu operieren ist, dann doch besser erstmal alles wegschnippeln, aber in anderen Ländern macht man das wohl auch anders, hat mir die Oberärztin erklärt. Und bei so einer Studie wird ja nur nach dem Zufallsprinzip gehandelt, damit komm ich im Moment noch nicht so gut zurecht. Andererseits tut man ja mit so einer Studie auch was für die Allgemeinheit, den Aspekt finde ich nicht unwichtig. Da ich dazu auch eine gute Portion Gottvertrauen habe, werd ich mich wohl für die Teilnahme an der Studie entscheiden. So, jetzt hab ich viel zu viel geschrieben, und dann auch noch hauptsächlich "in eigener Sache". Tut mir leid! Hoffentlich kannst du mit dem Rest was anfangen. Ach ja, ich hab die Nachsorge immer schön gedrittelt, also die drei Monate: einen Monat zur Gynäkologin, den nächsten zum Internisten und dann zum Onkologen. Das war anfangs eine Beruhigung für mich, ab der 3. Nachsorge hab ich aber gemerkt, dass das Dauerstress war. Ich werd in Zukunft möglichst alle Termine in eine Woche legen, wenn es mit der Nachsorge bei mir überhaupt so weitergeht, da hab ich nämlich keine Ahnung, wie das nach einem Rezidiv so ist. Ich hoffe jedenfalls, dass die das Rezidiv in den Griff bekommen und es für mich ein "nach dem Rezidiv" gibt!
So, ich drück dir die Daumen, dass du dich niemals mit einem Rezidiv auseinandersetzen musst!! Und immer schön positiv denken!! Wenn selbst ich mit Rezidiv wieder ganz gesund werde (und das werde ich ganz sicher!!), dann wirst du das erst recht ohne so ein Biest!!
Mach´s gut und genieß den Tag (hier sieht´s erstmal sonnig aus),
liebe Grüße, Marietta

PS: Hast du Probleme mit dem Schlafen? Ich denk nur, weil du schon oft zu nachtschlafender Zeit was geschrieben hast. Wenn ja, dann solltest du versuchen, dir da helfen zu lassen. Zu wenig Schlaf kann ganz schön aufs Gemüt gehen. Ich hab zwar keinen superguten Tipp für dich, wie man das hinbekommt, mir zumindest hat meine Heilpraktikerin sehr gut weitergeholfen, mit richtig guten Entspannungsmethoden (Phantasiereisen lassen mich regelmäßig abdriften ins Land der Träume) und natürlich ganz homöopathisch mit Kügelchen.