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Alt 25.07.2012, 13:04
Reggie Reggie ist offline
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Registriert seit: 25.07.2012
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Unglücklich Brauche Hoffnung

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und zugleich auch noch ganz "frisch" betroffen
Damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt, hier ein kleiner Steckbrief:
Ich heiße Regine, bin 39, habe zwei Söhne im Alter von 10 und 15 Jahren und habe vor 1 Woche erfahren, das ich Magenkrebs habe.
Nach dem ersten Schock hab ich mich damit beruhigt, das schon alles nicht sooo schlimm sein würde, zumal andere Organe (Leber & Co.) nicht betroffen sind. (meine Hausärztin hat mit nur die schlechte Nachricht überbracht ohne genauer darauf einzugehen...konnte sie vielleicht auch gar nicht...ist ja nicht ihr Fachgebiet).
Vergangenen Donnerstag wurde mir der Port eingepflanzt für die Chemo. Alles recht gut überstanden. Die Chirurgin sagte mir, jetzt kämen 3-6 Monate Chemo und dann würde der Magen entfernt werden. (Da fand ich die Vorstellung mal keinen Magen mehr zu haben erschreckender als den Krebs )
Gestern hatte ich dann mein Vorstellungsgespräch in der Onkologie und das war für mich sehr niederschmetternd.
Mein Magenkarzinom hat eine "T-Wertung" von 3-4, es sind einige Lymphknoten befallen und es gibt "Abtropf"-Metastasen im kleinen Becken (auf der Haut (Bauchfell?), die das ganze umschließt.
Der Onkologe strebt zwar ne Chemotherapie an aber nur palliativ.
Er schickt mich jetzt aber auch mit meinem ganzen Kram in die Uni-Klinik nach Essen, damit ich dort noch eine zweite Meinung einholen kann.
Der Termin ist nächsten Dienstag und falls denen dort nicht irgendwas anderes einfällt, soll nächsten Mittwoch die Chemo starten.
Ich versteh das alles nicht mehr....Chemo soll doch die schnellwachsenden Zellen im Körper zerstören, warum soll das bei meinem Krebs denn nicht mehr helfen?
Oder hab ich was falsch interpretiert? Bin ich kein hoffnungsloser Fall, dem jetzt nur noch die restliche Lebenszeit erleichtert werden soll?
Ich mach mir solche Sorgen um meine Jungs....die haben vor sieben Jahren schon den Vater durch Selbstmord verloren....jetzt kann doch nicht auch noch die Mutter "hops" gehen.
Ich hab keine Ahnung wie das läuft und war auch zu feige den Doc zu fragen, wie lange ich noch habe (will ich auch gar nicht wissen), vielleicht schaff ich´s ja noch so lange, bis die Jungs "groß" sind
Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen und habe lange, lange auf der Couch gesessen und überlegt und nach einer großen Welle Selbstbemitleidung wurde ich wütend und hab mit Gott und meinem Krebs geschimpft.
Den da oben hab ich gefragt, was meine Kinder verbrochen haben, das er ihnen das antun will und den in meinem Bauch hab ich auf´s übelste verschimpft und den Krieg erklärt. Kampflos kriegt der mich nicht!
Was will ich jetzt von euch?
Nun, ganz besonders toll wäre natürlich, wenn mir jemand sagen könnte, das "palliativ" nicht gleichbedeutend mit "hoffnungslos" ist (natürlich nur, wenn´s stimmt )
Aber es wäre auch schön, ein paar Erfahrungsberichte zu erhalten, wenn es irgendwem, allen Unkenrufen zum Trotz, gelungen ist, den Krebs zu besiegen oder wenigstens noch einige (viele) (gute) Jahre abzutrotzen.
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar für den einen oder anderen Hoffnungsschimmer.
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