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Alt 01.05.2012, 13:02
MarMi MarMi ist offline
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Standard Wie sag ichs meinem Sohn

Hallo Helga,
ich bin auch neu hier, habe vom zeitlichen Ablauf her einen sehr ähnlichen Weg hinter mir wie du (auch 1. OP im Sept. 2010, Figo IIIc). Bei mir ist laut Ultraschall zwar keine Aszites zu sehen, aber der Tumormarker ist steil auf dem Weg nach oben, was von der Bedeutung her ja wohl dasselbe aussagt. Ich habe 4 Kinder im Alter von 13 (naja, in 12 Tagen 14), 15, 16 und 18, von denen die 15-jährige aufgrund meiner Krankheit eine sogenannte "reaktive Depression" entwickelt hat, die seit ein paar Monaten professionell behandelt wird. Aber das ist eigentlich ja nur das Vorgeplänkel. Was ich dir sagen wollte, ist, dass ich bei der Krebsberatungsstelle (Münster) wirklich wunderbar durch die dort arbeitende Psychologin in Bezug auf meine Tochter beraten wurde. Sowohl telefonisch asl auch vor Ort gemeinsam mit meiner Tochter. Ich weiß natürlich nicht, ob du die Krebsberatung sowieso schon mit einbezogen hast, aber falls nicht, würde ich das mal versuchen. Die sind wirklich erfahren und haben für alle Fragen gute Ideen.
Ich wünsch dir viel Kraft und immer schön positiv denken: wir schaffen das!!
Liebe Grüße, MarMi

Hallo Helga,
ich hab noch vergessen, dir von den Reaktionen meiner anderen Kinder zu erzählen, vielleicht hilft dir das ja ein wenig, Vertrauen in die Stärke deines Sohnes zu entwickeln: Meine zweitälteste ist mit damals 14 Jahren für 8 Monate nach Australien geflüchtet (anders würde ich das nicht bezeichnen), was wir ihr nach rücksprache mit einem guten Kinderpsychologen auch ermöglicht haben. Das war ein echter finanzieller Kraftakt für uns! Mein jüngster, damals 12, hat meine Krankheit vor seinen Freunden eigentlich verdrängt. Auf Fragen, wie es denn seiner Mama so geht, hat er immer mit "gut, wieso?" geantwortet. Mein Ältester, psychisch aufgrund einer autistischen Erkrankung sowieso immer ein wenig auffällig, hat zunächst nur in seinem Zimmer gelegen und an die Decke gestarrt, hat sich aber dann aufgerafft und sich im Internet rauf und runter informiert. Er weiß, glaub ich, besser Bescheid als ich. Wie meine Kinder jetzt auf ein eventuelles Rezidiv reagieren werden, weiß ich natürlich nicht, aber ich baue einfach darauf, dass die Zeit für uns arbeitet! Dein Sohn ist 17 und ohne dich zu kennen, geh einfach davon aus, dass so eine Chemo, wenn sie einmal gewirkt hat, das auch ein 2. Mal tut! Damit bist du dann schon eine ganze Weile weiter. Ich habe vor 1 Jahr meinem Onkologen auf die Frage, was denn mein Ziel ist, geantwortet: Den 18. Geburtstag meines Jüngsten erleben! Er hat geantwortet, dass das ja wohl eine leichte Übung sein müsste, es gäbe ja noch soo viele Möglichkeiten. Gut, oder?
So, das wär´s fürs erste! Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen!
Liebe Grüße, MarMi

Geändert von gitti2002 (01.05.2012 um 14:47 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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