Hallo Elke, ich wollte, ich hätte damals auch einen Prof. gehabt, der mir von sich aus von der Chemo abgeraten hätte. So habe ich es seinerzeit allein entschieden, es nicht zu machen, denn bei mir war von 35 Lymphknoten auch nur einer befallen.
Es tut mir leid, daß Du und Dein Mann nicht ungestört die 'neue Zeit danach' genießen könnt. Ich kenne das Problem Mutter/Schwiegermutter/Pflege. Wir konnten das in früheren Zeiten Gott sei Dank aufgrund vorhandener Mittel sehr elegant lösen;d.h. für beide Mütter gab es ein hervoragendes privates Pflegeheim, wo sich auch beide wohlgefühlt haben. Damals hatte ich noch keinen Krebs, hätte jedoch unter keinen Umständen eine der beiden Mütter ins Haus holen wollen, da beide sehr dominant waren.Es hätte nur Streit gegeben, außerdem war ich damals noch selbständig und hätte es gar nicht gekonnt. Du solltest einmal darüber nachdenken, wer Dir wichtiger ist, Dein Mann oder seine Mutter! Frag ihn, ob es nur sein 'schlechtes Gewissen' ist, daß sie bei Euch im Haus ist, oder was sonst. Liebe Elke, Ihr beide habt nur ein Leben -und das solltet Ihr nutzen und nicht mit zusätzlichem Ärger und Frust über die Schwiegermutter verleiden.Natürlich klammert sie sich jetzt an Dich, denn DU pflegst sie ja. Glaub mir, ich weiss, wovon ich rede, meine Schwiegermutter war ähnlich strukturiert und als sie Pflegefall war, war ich plötzlich die liebste Schwiegertochter, obwohl sie mich 30 Jahre immer abgelehnt hat. Ich bin aber hart geblieben und habe ihr gesagt,ich würde sie nicht pflegen können. Da war ich plötzlich wieder die 'Böse'. Versuche für Dich und Deinen Mann die beste Lösung zu finden.
Es ist immer schwer, die Ängste ganz außen vor zu lassen. Die habe ich auch immer noch, zumindest vor Untersuchungen, aber damit kann man leben. Ich wiederhole mich jetzt: Aber auch ein eingeschränktes Leben ist lebenswert, liebe Elke!
Setz Dich zu Hause durch und geh ohne schlechtes Gewissen mit Deinem Mann essen und fahr in Urlaub. Alles Liebe