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Alt 31.01.2014, 11:14
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Saphra Saphra ist offline
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Registriert seit: 15.05.2008
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Standard AW: Völlig ratlos

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe heute noch einmal Kontakt mit dem Sozialdienst des Krankenhauses aufgenommen. Die Anmeldungen für die Hospize bleiben bestehen, für den Fall, dass sie es sich wieder anders überlegt, auch wenn sie vorerst nach Hause entlassen wird. Man sagte mir, dass die Menschen mitunter erst merken müssen, wo ihre Grenzen sind, und dass ich nichts machen kann, selbst wenn sie zehnmal zu Hause hinfällt.
Meiner Mutter ist der Ernst der Situation noch nicht bewußt, die Diagnose ist noch nicht wirklich angekommen. Sie meint, sie ist doch immer allein zurecht gekommen, selbst mit einem gebrochenem Arm (vor fast 20 Jahren). Jetzt im Krankenhaus fühlt sie sich einigermaßen gut. Sie hat eine nette Bettnachbarin, mit der sie lacht und scherzt, wird versorgt, schmerzfrei gehalten. Zu Hause wird das Elend über sie hereinbrechen, wird die Diagnose sie mit Wucht treffen und dann kommt die Einsamkeit hinzu, weil niemand rund um die Uhr bei ihr sein kann.
Ich kann nur für eine häusliche Pflege im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten sorgen und hoffen, dass sie einem Umzug ins Hospiz dann zustimmt, wenn sie merkt, dass es einfach nicht anders geht.

Natürlich respektiere ich die Wünsche meiner Mutter und kann sie auch nachempfinden, aber ich werde in ständiger Sorge sein. Sie ist eine alte Dame und allein durch ihr erreichtes Alter, musste man realistischer Weise jederzeit damit rechnen, dass sich ihr Leben dem Ende neigt, aber doch nicht so……
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Liebe Grüße
Saphra
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.
Váslav Havel
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