Liebe Sabine,
Was du beim Psycho-Onkologen erlebt hast, kommt mir irgendwie bekannt vor. Vergiss dabei nicht, dass nicht nur er dich kennen lernen will, sondern auch du darfst ihn ausfragen und ihn kennen lernen.Ihr müsst euch gegenseitig verstehen können. Sonst wird es schwierig, Vertrauen zu finden. Erst, wenn das Vertrauen da ist, ist auch eine Therapie bzw. eine Heilung möglich.
Oh... das mit der Unterstützung kenne ich. Ich glaube wir müssen zuerst herausdüfteln, was wir brauchen.
Aber weisst du, für mich ist eigentlich die grösste Unterstützung die, dass ich einfach einmal jemandem in die Arme fallen kann und ich mich wohl und behütet fühlen kann. Dabei nicht daran denken muss, dass ich jetzt denjenigen Unterstützen muss, damit er mit meiner Situation zurecht kommt. Denn oft sind Angehörige bei der Diagnose "Krebs" selbst dermassen überfordert, dass sie selbst Hilfe benötigen. Doch wir, wir wünschen uns doch einfach, jemand der uns die Hand gibt und mit uns den Weg geht.
Und auch das mit den Schmerzen kenne ich. Aber ich finde, dass man sich nicht zu Tode quälen muss. Gestatte dir doch ein Schmerzmittel. Es wird nicht besser, wenn du nichts unternimmst. Mittlerweile finde ich es keine Schande mehr, einmal ein Schmerzmittel zu schlucken. Das ist doch besser als sich zu quälen. Meinst du nicht auch?
Nein, ich habe diese Woche keine schmerzhaften Untersuchungen vor mir. Vielleicht wird es seelisch schmerzhaft werden. Aber bei der Visite mit dem Prof. ist glücklicherweise meine Mum zur Unterstützung dabei. Morgen sehe ich noch meine Therapeutin und dann spreche ich die Chemo-Therapie gleich an. Dann kann ich mich noch besser auf den Mittwoch vorbereiten.
Viel, viel Glück morgen.
deine Ariane