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Alt 09.05.2004, 15:28
Gast
 
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Standard Gesundheitswesen in der Schweiz

En schöne guete Sunntig zäme

Wenn ich ehrlich bin, so habe ich mir lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll. Und dies bereits nach Esther’s Nachricht.
Selbst auf die Gefahr hin, nun ins Fettnäpfchen zu treten... wage ich es meine Meinung dazu zu äussern. Möchte damit aber sicher niemanden zu Nahe treten oder gar verletzen.
Also ich finde Esther’s Nachricht sehr gut verfasst. Sie hat sich aus meiner Sicht sehr feinfühlig ausgedrückt.
Ich befasse mich mit dem Deutschen Gesundheitswesen sprich Krankenkasssen-Leistungen durch meine Muter, die in Deutschland lebt... genau so wie ich mich durch den Verein und durch meinen Sohn in der Schweiz mit der IV und der Krankenkasse befasse.
Und ganz sicher läuft in Deutschland wie in der Schweiz nicht immer alles optimal. Viele Leistungen die früher bezahlt wurden.. wie eben zum Beispiel Spitax etc. werden heute sehr dezimiert.
Und wenn die Auszahlungen dann noch lange bis sehr lange dauern, kann es sicher für jemanden der schon fürsorgeabhängig ist zu mehr als nur finanziellen Engpässen kommen.
Umso intensiver wenn er sich nur die Grundversicherung leisten kann.
Und vieles läuft sicher manchmal in den Spitälern nicht optimal. Und wenn Fehler passieren, sind sie im Gesundheitswesen speziell bei Schwerkranken sicher sehr tragisch und traurig.
Ich denke gerade bei einem Krebspatienten, wenn CT-Bilder etc verschwinden die man für die neue Diagnosestellung und Einschätzung der Veränderung des Tumors dringend braucht, sehr tragisch. Denn es kann Zeit für einen wichtigen Chemobeginn evt. verzögert werden.
Ich habe das nicht gerade auffinden der Krankenakt bei meinem Sohn auch schon des öfteren erlebt. Nur, dass es natürlich bei seiner Krankheit nicht gerade so schlimm ist. Und ich mir die Werte immer selber notiere... und die Akten später immer wieder auftauchen. Denn es sind halt in der Zwischenzeit sehr viele.
Aber ich habe auch sehr viele schöne und positive Erfahrungen mit Spitälern gemacht. Ob hier in der Schweiz oder in Deutschland.
Und ich denke gerade für Neulinge hier im Forum ist es sehr wichtig, dass sie nicht zu negativ runtergezogen werden. Denn entdeckt man das Forum kurz nach so einer Diagnosestellung.. ist man schon so durch den Wind.. dass man sich nicht noch mit Ängsten über das Spital und seine Ärzte Sorgen machen sollte.
Und vielleicht sollte man dann an die Onkologieabteilung ganz einfach mal einen Brief schreiben.. aufzählen was alles schief lief .. und die verantwortlichen Ärzte so um ein Gespräch bitten. Und von de Akten zur Vorsicht alles kopieren.
Aber liebe Liz, dass dies sehr kräfteraubend sein kann und dich an die Grenze bringt, kann sicher jeder von uns verstehen. Ich denke, darum ging es Esther nicht. Sondern eher einfach darum, dass man es im Forum nicht immer erwähnen sollte... sondern vielleicht eher in einem Tagebruch zum Ausdruck bringt.
Zum andern hoffe ich sehr für Euch, dass ihr auch in Basel eine Anlaufstelle habt.. wo ich Euch beschweren könnt.. oder eine Arzt, der Euch hilft, Licht ins Dunkel zu bringen. Und dafür zu sorgen.. dass Willy’s Akten nicht immer wider verschwinden.

Zum finanziellen Aspekt:
Also von den Leuten die ich kenne.. die auch durch eine Krankheit an die Existenzgrenze geraten sind.. die haben zwar auch oft von den Versicherungen gewisse Leistungen nicht erhalten. Aber jedes Spital hat einen Sozialdienst.. und die helfen oft weiter. So wurde ich in meinem Amt im Verein, schon des öfters angefragt, für Hilfe... und da wir nur von Sponsorengeldern leben.. kann ich dafür auch eher nur im bescheidenen Rahmen und Dauer aushelfen.. Aber es gibt viele Adressen.. Stittungen.. Krebsliga.. etc. die einen Fond für solche Fälle haben.
Darum liebe Liz... ich kann mir vorstellen wie besch... eure finanzielle Situation ist....ich habe es Dir privat schon angeboten.. und ich habe auch keine Probleme dir dies hier öffentlich anzubieten... wenn Du mir Deine Unterlagen anvertraust.. werde ich den Bürokram für Dich übernehmen... Kontakt mit der Krebsliga.. mit dem Sozialdienst vom Spital.. mit der Fürsorge etc.. mich kurzschliessen und schauen, dass es endlich wenigsten in finanzieller Hinsicht besser geht.

Hier haben viel sehr harte Schicksale zu tragen... und wenn ich jemanden ... mit einem Briefbeispiel.. oder wohin er sich wenden soll helfen kann.. so mache ich das gerne.


Oh.. sorry.. nun ist mein Posting aber viel viel länger geworden als geplant.. lächelt.
Es hat bei mir wohl von Gedannken nur so gesprudelt.

Ich wünsche allen einen schönen Muttertag.. und da es draussen regnet.... halt einfach die Sonne im Herzen.

Seid ganz lieb gegrüsst
Sandra42
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