AW: Umgang mit Krebskranker Freundin
Hallo Barbara,
eine schwierige Frage, eine schwierige Situation, aber meines Erachtens ganz einfache Antworten: Da Deine Freundin es wohl so kommuniziert hat, daß sie nicht darüber intensiv sprechen möchte, mußt Du diesen "Ist-Zustand" wohl oder übel auch so akzeptieren (und ich habe es auch so verstanden, daß Du es tust). Jeder Mensch reagiert anders auf Befindlichkeiten, noch anders bei Krankheiten. Die einen verdrängen, die anderen zerbrechen, wiederum andere wollen einfach ihr "altes" Leben nicht aufgeben, andere "kämpfen" bis zum letzten Atemzug mit allen Mitteln. Bei allen Erkrankten ist aber eines gleich: Man sollte ihren Willen und ihren Weg akzeptieren.
Ich habe mich nach meiner Diagnose auch zurückgezogen, weil ich a) erst einmal selbst "verarbeiten" musste und b) andere nicht "belasten" wollte und c) das Gefühl hatte, meine Seelenpein könne eh niemand Außenstehender verstehen. Irgendwann sagte meine Schwester folgenden Satz: "Ich habe kein Mitleid mit Dir, denn ich kann Dein Leid und Deinen Schmerz nicht mitleiden - aber alles Mitgefühl und Liebe dieser Welt wartet nur darauf, es Dir zuteil werden zu lassen. Du sollst wissen, daß ich immer da bin, wenn du mich brauchst - aber Du musst schon "piep" sagen" - ich liebe Dich".
Ich verstand und handelte danach. Manchmal verschloß ich mich, manchmal weinte ich mich bei ihr aus. Was ich damit sagen will ist: Sage Deiner Freundin, daß Du immer und jederzeit für sie da sein wirst - daß Du Verständnis aufbringst und auch - falls gewünscht - Dich zurückziehen wirst - bis sie wieder nach Dir verlangt.
Beste Grüße,
Anhe
__________________
Geändert von Anhe (15.09.2010 um 20:53 Uhr)
Grund: Konfuser Satzbau :-)
|