Einzelnen Beitrag anzeigen
  #21  
Alt 03.06.2020, 08:32
FBS FBS ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.05.2020
Beiträge: 18
Reden AW: Seminom Stadium 1, Rezidiv ca. 1,5 Jahre nach Carboplatin

Hallo Leute,

gestern hab nochmal Bleo bekommen, habe es ganz gut vertragen. Fast keine Übelkeit, nur wieder ein schlechter Geschmack im Mund. Leukos sind am sinken, aber das ist ja ein Zeichen dafür, dass die Chemo wirkt.
Halsweh bekomme ich jetzt häufig, weiß ja aber auch warum. Bonbons, Salbeitee und Gurgeln helfen ganz gut.

Zitat:
Die langen Nervenbahnen werden eben angegriffen
Naja, nicht nur die langen. Da habe ich fast keine Beschwerden, bis jetzt zumindest. Hingegen hatte ich ja nach Carbonplatin für viele Ärzte "unerklärliche" neuropathische Beschwerden im Trigeminus Bereich (Gesicht). War zwischenzeitlich so schlimm, dass ich an Suizid dachte. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Untersuchungen damals liefen, incl. stationärem Aufenthalt in der Neuro.
Von "unspezifischen Trigeminus Reizung" über "atypischen Gesichtsschmerz" bis hin zu "das bilden Sie sich nur ein".
Fast alle Ärzte haben einen Zusammenhang mit dem Carbonplatin für sehr unwahrscheinlich gehalten, da ja "nur die langen Bahnen" betroffen sind.
Nach der erneuten Gabe platinhaltiger Chemo weiß ich nun ganz genau, woher meine Beschwerden kommen. Fühlt sich ganz genauso an, wie damals, ca 14 Tage nach der Carboplatib Gabe fing alles an.
Platin macht ja auch Tinnitus und Sehstörungen, das sind auch keine wirklich langen Bahnen.

Zitat:
Ich habe auch neurologische Beschwerden im Bereich der Gesichts- und Hirnnerven
Interessant, Mal von jemandem zu hören, der ebenfalls im Kopfbereich Probleme entwickelt hat. Darf ich fragen, wie sich das bei Dir äußert? Ich hoffe, Du hast auch einen Weg gefunden, da mit umzugehen.

Ich habe das Glück, inzwischen an einer fähigen Schmerzambulanz angeschlossen zu sein, die mit mir an der entsprechenden Medikation (V.a. Antikonvulsiva und Antidepressiva) arbeiten kann und mir wohl wieder wie damals gezielt sensorische Nervenknoten für den Gesichtsbereich mit Kleinmengen Morphin anspritzt. Das hat damals wirklich geholfen. Zudem Sport, Entspannungstraining und Psychotherapie. So war ich bis vor 2 Wochen unter "homöopathischer" Dosierung der Medis nahezu beschwerdefrei. Habe jetzt die Medis etwas erhöht und bespreche das weitere Vorgehen nächste Woche in der Schmerzambulanz.

Ich hab also noch einiges vor Ich bin aber guter Dinge, dass ich die Symptomatik diesmal auch wieder bessern kann.
Mit Zitat antworten