Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 04.12.2009, 18:55
Benutzerbild von czilly
czilly czilly ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2009
Ort: NRW
Beiträge: 2.897
Standard AW: Neuer Knoten ertastet

Liebe Simone!

Vielleicht hilft es Dir ein bisschen, wenn Du hörst, dass es mir vor einiger Zeit genau so gegangen ist: ich habe einen deutlich wahrnehmbaren Knubbel direkt neben der Operationsnarbe getastet, und ich schwöre, er hat sich für mich genau so angefühlt wie vor zwei Jahren der erste!
Ich bin natürlich auch höchst beunruhigt zu meiner Frauenärztin gegangen, die meinte, es fühle sich für sie zwar unverdächtig an – ich habe keinerlei Unterschied wahrgenommen! -, aber trotzdem sollte das durch einen Ultraschall abgeklärt werden, den ich auch sofort habe machen lassen. Der Radiologe hat dann bestätigt, dass es wohl ein Fadengranulom oder eine Ölzyste wäre – beides aber ungefährlich. So ganz beruhigt war ich nicht und habe deshalb einen Monat später in der Reha die Gelegenheit wahrgenommen, in der Rehaklinik noch mal einen Ultraschall machen zu lassen. Dort haben sie mit zwei Ärztinnen geguckt und auch gemeint, es sei allerhöchstwahrscheinlich ein ungefährliches Fadengranulom, das sollte aber nach ein paar Monaten noch mal überprüft werden.
Jetzt im November war ich im Brustzentrum und habe ein MRT und einen Ultraschall machen lassen: es ist wirklich nichts, worüber ich mir Gedanken machen müsste – entweder ein Fadengranulom oder eine Ölzyste, auf jeden Fall aber ungefährlich (BI-RADS 2).

Mach Dich also nicht verrückt! Vermutlich hat Deine Frauenärztin recht; das glaube ich nach meinen Erfahrungen jedenfalls auch erstmal und wünsche es Dir von ganzem Herzen.

Im Übrigen: mir ging es bei meiner Erstdiagnose so, dass ich eine Woche später in Urlaub fahren wollte. Da sowieso noch histologische Ergebnisse abgewartet werden mussten und ich außerdem erkältet war, so dass ich sowieso nicht operiert werden konnte, meinte die Ärztin im Brustzentrum, wenn ich es vom Kopf her hinkriegen würde, sollte ich auf jeden Fall fahren. Ich hab mir dann gesagt, der Krebs geht ja auch davon nicht weg, dass ich jetzt zuhause bliebe, den hab ich so oder so, und wer weiß, wann ich das nächste Mal Urlaub machen kann…?! Ich bin gefahren und konnte es tatsächlich auch streckenweise genießen, auch wenn natürlich die Diagnose im Hinterkopf immer gegenwärtig war – aber das wäre sie zuhause auch gewesen.

Natürlich musst Du in Dich selbst hineinfühlen, um zu wissen, was für Dich das Richtige ist. Du kannst das natürlich ganz anders empfinden.

Aber vielleicht bist Du ja in ein paar Tagen schon schlauer und weißt, ob es überhaupt gefährlich ist. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass sich alles – wie bei mir - als harmlos herausstellt!

Alles Liebe, Czilly
__________________
Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling.
(Peter Benary)
Mit Zitat antworten