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Alt 09.10.2018, 13:55
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: HILFE!!! Wie ist das Leben ohne Magen?

Also die lebenslange Astronautennahrung ist wohl die Ausnahme, da würde ich an Deiner Stelle jetzt nicht von ausgehen. Die mehreren kleineren Mahlzeiten sind eher die Regel, aber Verbote von einzelnen Lebensmitteln sollte man erst mal überprüfen. (In der Reha wurde mir gesagt, vergessen Sie, was in der Klinik gesagt wurde, was Sie essen dürfen oder nicht, probieren Sie es einfach aus.) Und so kann ich durchaus Spargel (eines meiner Lieblingsgemüse) essen zum Beispiel.

Das andere, das Du ansprichst: In letzter Zeit habe ich mehr und mehr ab und an 'Gelüste', mehr zu essen, als mir bekommt. Und wenn ich dem nachgebe, geht's mir nachher nicht besonders. Aber was ist das im Vergleich zu dem, was kommen könnte ohne Operation?

Wahrscheinlich hast Du dann keine Lust mehr, irgendwas zu essen, sondern es ist Dir nur noch übel. Berichte von Betroffenen, die in diesem Stadium sind, sind wahrscheinlich rar. Die haben keine Lust mehr zu schreiben, allenfalls die Angehörigen.

Als Angehörige habe ich so etwas miterlebt bei meiner Mutter. Sie hatte zwar ihren Magen und ihre Speiseröhre noch, aber durch ein Gallengangskarzinom multiple Lebermetastasen. Die Behandlung hat zu spät eingesetzt, es wurde einfach zu spät erkannt. Und entsprechend hat die Therapie (Sirt) nichts gebracht. So war dann der Krebs im Endstadium:

Wir sind vom Krankenhaus nach Hause und wieder ins Krankenhaus und zurück. Sie mochte nicht mehr essen, auch wenn ich ihr alles gekauft und gekocht habe, auf das sie meinte, Appetit zu haben. Oder es kam wieder raus. Parenterale Ernährung (über den Port direkt ins Blut) habe ich organisiert für zuhause, aber ich glaube, das hat sie nur noch mehr gequält. Trinken mochte sie auch nicht mehr, der Bauch ist dennoch voll Wasser gewesen.

Ich hoffe, dass ich das selber nicht so erleben muss. Aber wer weiß? Deswegen habe ich aber alle Behandlungen mitgemacht, auch die Ösophagektomie. Mit der Chance auf Heilung, und der Chance, dass ich an was anderem sterbe.

Auch wenn Du Angst hast, Dich zukünftig mit dem Essen zurückhalten zu müssen, ist es was anderes, als wenn Du so krank bist, dass es Dir total egal ist.

Grüße,

Monika
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