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Alt 09.08.2019, 21:42
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Standard AW: Die Chemo beginnt

Hallo
Ich habe jetzt mal wieder die Kontrolle hinter mir. Zum ersten Mal kein CT, sondern eine Röntgen-Aufnahme.
Ich lese hier immer wieder, dass die Leute Angst vor der Kontrolle haben. Angst vor schlechten Nachrichten. Das geht mir überhaupt nicht so. Ich habe die Kontrollen bis jetzt immer sehr positiv erlebt. Jedesmal wurde mir gesagt, dass der Krebs weiterhin verschwunden ist. Jedesmal gehe ich da mit einem super Gefühl raus. Ich kann fast sagen, dass ich mich vorher schon drauf freue, das gesagt zu kriegen. Nur diesmal war es etwas komisch. Da denke ich dann schon: Na hoffentlich sehen die auf dem Röntgenbild auch alles. Da bleibt irgendwie so eine kleine Unsicherheit. OK, werde ich mich auch noch dran gewöhnen.

Das Ergebnis war, dass da irgendwas zu sehen ist, sich aber nicht definieren lässt, was es ist. Das Problem dabei ist, dass es das erste Röntgenbild seit 2017 ist, als der Krebs festgestellt wurde. Es gibt also kein brauchbares Vergleichsbild.
Aber auf den CTs wurde ja auch immer etwas festgestellt, Vermutlich Narbengewebe. Und das, was da im CT zu sehen ist, hat sich ja seitdem nicht verändert. Also wird es vermutlich dieses Narbengewebe sein, was jetzt auch auf dem Röntgenbild zu sehen ist. So sagte mir das auch der Arzt.
Ich gehe also davon aus, dass ich jetzt seit nunmehr einem Jahr tumorfrei bin. Ich habe also auch diesen Termin wieder positiv erlebt. Negativ ist positiv.

Dafür habe ich jetzt ein Drama mit den Zähnen. Ich hatte ja schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass sich durch die Bestrahlung der Kiefer zurückgebildet hatte. Deswegen mussten alle Zähne raus. Das ist nun vor etwa sechs Wochen passiert. Drei eigene habe ich noch behalten, damit wenigstens die untere Prothese halt bekommt.
Nach knapp zwei Wochen haben sich durch das Provisorium Blasen gebildet. Da habe ich das Provisorium erstmal fünf Tage lang nicht mehr getragen, bis die Blasen weg waren. Kaum hatte ich das Ding wieder drin, waren auch die Blasen wieder da. Das habe ich dreimal so durchgezogen, bis ich eingesehen habe, dass das so nicht funktioniert und zum Zahnarzt gegangen bin. Der hat dann auch sehr großzügig vom Provisorium weggeschliffen, damit die Druckstellen wieder unbelastet waren. Inzwischen ist noch ein zweites Mal weggeschliffen worden, und inzwischen kann ich sogar ganz vorsichtig etwas kauen. Bis vor ein paar Tagen habe ich mich ausschließlich von Nudeln, Reis und Haferflocken ernährt. Alles unzerkaut, wohlgemerkt. Ich bin unglaublich froh, dass ich jetzt wenigstens etwas Festes zu mir nehmen kann. Auch wenn das Kauen noch mächtig weh tut. Aber sogar mein Leibgericht Bratwurst geht schon wieder. Jippieee!

Also zusammengefasst: Ich bin jetzt ein Jahr tumorfrei, und ich kann wieder Bratwurst essen. Es geht mir gut!

Gruß
Rene
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