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Alt 17.07.2002, 11:33
Gast
 
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Liebe Birgit,

ich kann nachfühlen, wie es dir und deiner Familie geht.

Bei meinem Vater konnte gar kein Whipple mehr gemacht werden - der Krebs ist schon zu weit fortgeschritten. Auch für mich war das ein Schock, obwohl ich es schon anhand der Blutwerte befürchtet hatte. Inzwischen sind ca 2 Monate vergangen, und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und habe auch viel diskutiert (Forum Bauchspeicheldrüsenkrebs / Chemo mit Gemcitabin, 29.5.02). Vielleicht magst du ja nachlesen - ich habe da einiges gelernt.

Ich glaube nicht der Tod ist das Schlimmste, sondern das Leiden davor. Ich liebe meinen Vater sehr, und auch ich möchte ihn noch lange haben. Aber ich will nicht an mich und meinen Schmerz denken.Es geht um ihn!! Und es ist meine Aufgabe ihm zu helfen diese schwere Zeit leichter zu ertragen. Und wenn es einmal soweit ist, dass er gehen muss, ihm auch dabei zu helfen. Ihm zu sagen, dass es ok ist wenn der Leidensdruck zu stark ist und er nicht mehr kämpfen mag oder kann, dass er sich ruhig fallen lassen kann, und wir ihn verstehen, auch wenn wir furchtbar traurig sind. Verstehst du was ich meine? Ich weiß selbst nicht ob es mir so gelingen wird, wie ich es mir vornehme, aber ich hoffe es sehr, und arbeite an mir.

Wahrscheinlich bleiben uns nur noch einige Monate. Er weiß, dass ich mir Sorgen um ihn mache, dass ich Angst habe, aber wir versuchen auch die Zeit schön zu verbringen - auch fröhlich. Carpe diem- nütze den Tag!

Wenn du glaubst du kannst keine schlechte Nachricht mehr verkraften, denke daran, dein Vater muss sie auch verkraften - wie kannst du ihm dabei helfen!!! Ich glaube das ist der Weg.

Trotzdem hoffe ich, dass ihr eine gute Nachricht bekommt!!!

Alles Liebe und viel Kraft
Afra
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