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Alt 13.06.2007, 13:26
Maus_85 Maus_85 ist offline
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Standard AW: Panische Angst vor Metastasen

Hallo Beene!

Vielen Dank für deine lieben Worte

Es ist eigentlich ganz einfach: dasitzen, jammern und mit dem Schicksal hadern bringt nichts, das hab ich gemerkt. Also schau ich doch lieber nach vorne, getreu dem Motto: "Schaue vorwärts, nicht zurück, neuer Mut ist Lebensglück!" Ich kann meiner Mam leider nicht die Hand auflegen, Unverständliches murmeln und ihr so den Krebs nehmen. Aber ich kann reden, ihr Mut machen, sie trösten, den Ärzten und Schwestern auf den Keks gehen mit meinen Fragen und Anliegen, wobei ich sagen muss, dass die Ärzte da drin wirklich gut sind (nicht alle) und die Schwestern zum größten Teil auch und mir auch zuhören, meine Fragen beantworten und mich nicht abwimmeln. Das muss ich ihnen schon zugute halten. Trotzdem wär ich fröh, sähe ich die alle so schnell nicht wieder... Die Kraft, von der ich merke, dass sie in mir ist, beziehe ich aus meiner Lebseinstellung und den Menschen, die mir wichtig sind. Wäre ich ein nörgelnder Pessimist ohne Rückhalt, sähe die Sache ganz anders aus. Doch ich habe eine tiefe Überzeugung, dass es am Ende gut wird. Woher ich diese Zuversicht, dieses Wissen, nehme, kann ich nicht sagen. Doch wenn ich meiner Mam erzähle, dass dieses gute Gefühl noch da ist, aus tiefstem Herzen und mit dem Brustton der Überzeugung, dann wird sie ruhiger, auch weil sie weiß, dass ich so ehrlich wäre, ihr auch das Gegenteil zu sagen. Ich kann sowieso nicht lügen, da muss ich immer lachen Das war schon immer so. Hatte ich in der Schule ien gute Note und hab versucht, ihr das Gegenteil für bare Münze zu verkaufen, hat sie mir nie geglaubt, weil sich meine Mundwinkel selbstständig gemacht haben und spontan nach oben gewandert sind

Unsere Nachbarin hat mich vorgestern erstaunt: ich hab ihr vom Tag im KH erzählt, dass ich mit Mam geredet hab und auch was. Sie hat mir schweigennd zugehört und auf meine Frage, warum ich das könne, so reden und ihr immer wieder neue Kraft zu geben, dass mich sogar die Schwestern und Ärzte mit großen Augen ansehen, sagte sie nur: "Weil du die Stärkste bist." Das klang so endgültig. So "es-ist-so-weil-es-so-ist"-mäßig. ich bin sicher, ihr seid auch so stark! Ich hätte icht gedacht, dass ich in so einer Situation, wie sie jetzt eingetreten ist, so handeln würde oder könnte. Aber ich kann`s. Und ich tu`s einfach. Das könnt ihr garantiert auch! Ihr müßt nur an euch glauben! Der Glaube versetzt bekanntlich sowieso Berge.

So, jetzt mach ich mich fertig, damit wir wieder ins KH fahen können.

Euch allen einen schönen Tag und liebe Grüße,
Nadine



"Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Füße helfen, wenn unsre Flügel vergessen haben, wie man fliegt"
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