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Alt 16.09.2013, 00:41
Tsukasa Tsukasa ist offline
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Standard AW: Noch ein Kämpfer mehr

Liebe Diana, ich danke dir für deinen ausführlichen Bericht! Gut, dass es deinem Vater tatsächlich schon viel besser geht. Ich glaube wenn die Kranken noch so viel Elan und Appetit haben ist das immer ein Zeichen, dass alles (den Umständen entsprechend) schnell besser werden wird. Bestimmt wird er sich nach dem kurzen Urlaub noch wohler fühlen, weil eben auch die Gedanken durch die Unternehmung ganz anders werden. Ich glaube es ist für die Betroffenen einfach sehr anstrengend, wenn sich den ganzen Tag lang alles nur um die Krankheit dreht. Unabhängig davon wie gut oder schlecht es ihnen geht.

Mein Vater kann leider nicht operiert werden, da der Tumor spät entdeckt wurde und demensprechend groß ist und zudem weiter oben liegt (Plattenepithelkarzinom). Wir wissen auch gar nicht, was eigentlich die Ursache ist, da mein Vater weder raucht noch starken Alkohol trinkt. Allerdings trank er bis vor ein paar Jahren jeden Tag etwas Bier, ich bin mir aber nicht sicher, ob es da einen Zusammenhang gibt.

Wegen der Lage kann man ihn nun aber momentan zumindest nicht operieren. Ich mache mir deswegen immer ziemliche Sorgen. Auf der anderen Seite scheint er jedoch die Behandlung bisher recht gut zu vertragen, auch wenn es erst seit diesem Monat gemacht wird. Das Schlimmste für ihn ist die Langeweile während der Chemowoche im Krankenhaus und dass das Essen manchmal schwerer ist. Gut ist auch, dass trotz der Größe des Tumors keine Metastasen vorgefunden worden sind und dass mein Vater konditionsmäßig jünger ist als für sein Alter üblich (er ist jetzt 78). Neben der erwähnten 1-Wochen Chemo (findet wohl alle 2-3 Wochen statt), wird er jeden Tag bestrahlt, außer am Wochenende. Jetzt, nach drei Wochen, fängt der Hals daher an beim Essen etwas wehzutun, das hatte er durch den Tumor allein nicht. Aber naja, da kann man nichts machen. Er isst auch dennoch noch sehr gut und hat schon in den ersten paar Tagen nach der vorläufigen Entlassung wieder 4 Kilo zugenommen und wiegt jetzt wieder ~69 Kg (1,72cm). Das Krankenhaus ist zudem nur etwa 500 Meter von seinem Garten entfernt, so dass er bei gutem Wetter immer mit Mutter dahin geht, sobald die Bestrahlung vorbei ist. Jetzt bleibt halt nur zu warten, wie, bzw. wie schnell sich das Ganze entwickelt.. Einen künstlichen Mageneingang hat man ihm übrigens auch gegeben. Brauchen tut er es aber nie bzw. nur wenn sie ihm im Krankhaus ab und zu etwas Wasser oder Essen zuführen, da sie sein natürliches Gewicht so genau wie möglich beibehalten wollen und er isst im Krankenhaus nicht so viel. Naja mal sehen. Sollte alles gut gehen wird es wohl dennoch lange dauern, bis man opieren kann. Ich kenne mich da allerdings so detailiert noch nicht aus. Meine Mutter und ich müssen auch immer aufpassen dass wir ihn nicht zu sehr verwöhnen, sonst stört ihn das manchmal selber. Weil er eben nicht möchte, dass sich alles nur um ihn dreht. Auf der anderen Seite ist er dann oft recht zufrieden; er verbringt seine Tage hier an sich ja nur mit gutem Essen (meine Mutter ist Italierin und kocht sehr gut nach mediteranem Stil), Schlafen und sonstiger Freizeit (Garten oder Fußball im TV). Man muss halt aufpassen bei Allem das richtige Maß zu finden.

Jetzt habe ich auch mehr geschrieben als ich dachte Danke jedenfalls nochmals für deine Antwort und halt uns auf jeden Fall auf dem Laufenden was deinen Vater angeht! Es sind ja alle hier im Forum irgendwie von der Sache betroffen, daher verstehen wir wie ihr euch fühlt und gerade solche positiven Nachrichten sind immer nötig
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