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Alt 10.04.2013, 22:21
Frankfurter Frankfurter ist offline
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Standard AW: Meine Mutti wird jetzt zuhause palliativ versorgt

Sie war schon auf einer Warteliste für ein Hospiz ! Obwohl mir die Frau vom SAPV sagte, dass sie auf dieser Warteliste bleibt, wurde durch den sozialen Dienst des Krankenhauses veranlasst sie von dieser Liste streichen zu lassen, da wir sie ja jetzt zuhause pflegen wollen. Sie hat mir auch abgeraten, wie auch die behandelnden Ärzte des Krankenhauses sie zuhause zu pflegen. "Das schaffen sie nicht ! " Aber das Krankenhauspersonal kann sich gar nicht ausreichend um sie kümmern. Sie kann ja nicht einmal mehr die Schwestern rufen, da sie nicht einmal mehr den roten Knopf drücken kann. Das geht doch nicht ! Die sind dort einfach unterbesetzt auf der Onkologie. Sie ist austherapiert und bekam vorige Woche nur noch NACL-Lösung, mal ne Blutkonsereve oder Nahrung über ihren Port. Tabletten nimmt sie gar keine mehr, da sie eine Pilzinfektion auf der Zunge hat und nicht mehr schlucken kann. Sie kann nur noch trinken. Ich habe viele schlimme Sachen erlebt, die mich darin bestätigten, dass sie dort nicht mehr hingehört.
Jetzt wo ihre Hämatome am Kopf von ihrem letzten Sturz nicht mehr zu sehen sind, können sie sie ruhig gehen lassen, finde ich. Ich fühle mich für meine Mutter verantwortlich und nicht nur weil ich in ihrer Vorsorgevollmacht drin stehe. Ich gebe ihr jetzt das zurück, was sie mir gegeben hat.
Letzte Woche gab es auch schöne Momente. da war ihr 1,5 Jahre alter Urenkel bei ihr. " Der ist aber groß ! " sagte sie und sie lächelte und war glücklich. Sie haben Händchen gehalten und sich über die Wangen gestreichelt. Das waren Lichtblicke. Vielleicht freut sie sich wenn sie morgen zuhause ankommt und lächelt auch wieder.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Jetzt muss ich aber langsam Schluss machen für heute. Ich melde mich wieder. LG Uwe

Geändert von Frankfurter (25.04.2013 um 22:47 Uhr)
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