Thema: bin neu hier
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 26.11.2003, 18:51
ManuB.
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard bin neu hier

hallo, wie ihr schon der überschrift entnehmen könnt, bin ich neu hier. ich stöber schon seit 2 tagen hier rum und habe mich lange um das schreiben gedrückt. ich lese eure pers. geschichten, eure schicksale als angehörige und betroffene und auf einmal weiß ich nicht mehr, ob es überhaupt "mein recht" ist, mich hier schwach und hilflos zu zeigen...denn ihr alle seit so stark und habt schon so sehr viel mitgemacht...

alles begann vorgestern mit einem anruf von meiner tante: "ela...ich muß mit dir reden, es ist aber leider nichts schönes....setz dich bitte mal hin"..."omi war wieder bei einer untersuchung"...von da an kann ich mich nur noch an wortfetzen erinnern und tränen...bei mir und auch bei meiner tante...es ist alles so gemein, so ungerecht!

1996 wurde bei meiner omi darmkrebs festgestellt. es war ein tumor in einem bereich des darms, den man einfach entfernen konnte. also kein künstl. ausgang etc. damals war ich 19 und dachte nicht an den tod. meine omi bekam chemo, welche sie sehr beutelte. sie war für die zeit von 7 wochen von schlimmen durchfall geplagt, dazu kam, daß sie an sämtlichsten schleimheuten kleine bläschen bekam, welche ihr das essen sehr schwer machten. aber meine omi hat es geschafft! ich habe seit dem immer ganz stolz erzählt, daß meine omi den krebs besiegt hat. nach ablauf des 5. krebsfreien jahres, hätte die kasse nur noch 1x im jahr eine kontrolle bezahlt, doch meine großeltern haben eine 2.kontrolle pro jahr immer selbst finanziert...um auf der sicheren seite zu sein.

und nun das! nach 7 jahren hat sich ein neuer krebs gebildet. offensichtlich hat er nichts mit dem darmkrebs von damals zu tun, sondern ist ganz selbständig neu entstanden. diesmal ist das gesamte lymphsystem und die lunge betroffen... und leider wissen wir alle, was das bedeutet. schon heute haben sie mit der chemo angefangen und ich habe noch nichtmal mit meiner omi reden können...ich weine nur noch und kann es nicht fassen! meine omi war und ist eine so starke frau, aber irgendetwas in mir sagt mir, daß es diesmal nicht gut ausgehen wird....

wie soll ich ihr mut machen, sie trösten, ihr hilfreich zu seite stehen, wenn ich mich selbst doch schon vor ihrem grab stehen sehe?

ich finde das alles so ungerecht... wißt ihr, ihr gehts z.zt. gesundheitlich blendend, niemand wäre je auf die idee gekommen, daß etwas nicht stimmen könnte. und nun wird sie von heut auf morgen mit dieser scheiß chemie zugepumpt, die sie innerhalb kürzester zeit wieder zu einem körperlichen wrack machen wird. und wofür das ganze? ich weiß, daß sie mehr angst vor den nebenwirkungen der chemo als vor dem krebs als solches hat... und das macht mich so unendlich traurig, hilflos...verzweifelt.

dazu muß ich sagen, daß ich dieses jahr einen der schlimmsten sommer meines lebens überstehen mußte...meine letzte schlimme depression ist gerade 3 wochen her, ich bin auf dem weg der besserung und habe mich auf weihnachten gefreut...nun habe ich angst, daß mich das alles wieder um welten zurück wirft... ich weiß, das ist im vergleich zu meiner omi sowas von verschwindend klein...aber wie gesagt, für meinen mann & mich war es bis vor kurzem sehr schwer...wo soll ich jetzt die kraft her nehmen, meiner omi mit offenen armen, zuversicht und kraft entgegen zu treten, um ihr das selbige zu schenken?

....

ich weiß einfach nicht weiter...

eine sehr traurige manu
Mit Zitat antworten