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Alt 25.07.2001, 11:28
Gast
 
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Standard embryonales hodenkarzinom

Hallo,
wait and see: war auch bei mir der Fall. Bei mir wars so: Ich hatte leichte Schmerzen am rechten Hoden, konnte keine Jeanshose mehr tragen, weil es zu unangenehm war. Irgendwann hatte ich mich dazu durchgerungen, zum Urologen zu gehen. Der versuchte erstmal, mit Antibiotika (???) das wieder in den Griff zu bekommen. Nach einigen Wochen wurde es nicht besser, so dass er sich entschloss, mal "rein zu schauen". Er entdeckte eine Wasserblase oder Zyste und entfernte diese. Ich war der Meinung, ok, alles wieder gut. Ca. 3 Wochen später, es war Gründonnerstag, ich war bei der Arbeit und so kurz vor Ostern wünschte man sich "Frohe Ostern und dicke Eier". Das traf bei mir dann auch zu: Während der Arbeit erlitt ich eine Torsion des rechten Hodens. Das heißt, der Hoden drehte sich. Wer das kennt, der weiß, dass das die schlimmsten Schmerzen sind, die man sich vorstellen kann. Arbeitskollegen brachten mich direkt ins Krankenhaus. Dort angekommen konnte ich nicht mal mehr die Einwilligung zur Operation unterschreiben. Durch die Schmerzen hatten sich meine Finger und Hände verkrampft (Pfötchenstellung). Die Rückenmarkspritze klappte nicht. Eine Assitenz-Anästhesistin bekam die Spritze einfach nicht hinein. Ich hockte fast eine halbe Stunde in einer total gekrümmten Haltung auf dem Präsentierteller. Irgendwann gab sie resigniert auf und alarmierte dann ihren Chef (Mein Rücken sah am anderen Tag aus wie Blutwurst mit Soße...). Dann wurde der Hoden herausgepult, dieser war völlig blutverschmiert. Der Befund, der aufgrund der Feiertage erst 5 Tage später kam, war niederschmetternd. Positiv. Die nachfolgenden Untersuchungen zeigten glücklicherweise, dass ich in einem dermaßen frühen Stadium operiert wurde, als der Tumor erst im Entstehen begriffen war. Außer einer Diagnostik musste nich behandelt werden. Ein Onkologoge zeigte mir dann 2 Möglichkeiten: Entweder die Lymphgefäße entfernen und Ruhe haben, dafür aber steril oder aber einfach das Risiko eingehen und nichts tun. Ich fragte ihn, was er persönlich tun würde. Er meinte, abwarten und schauen. Das tat ich. Und glücklicherweise ist das jetzt 8 1/2 Jahre her. Und seit fast 3 Jahren haben wir eine gesunde, hübsche, manchmal nervige Tochter...
Allen, die betroffen sind, wünsche ich das Allerbeste.
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