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Alt 11.04.2008, 00:00
anna-karin anna-karin ist offline
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Standard AW: Überlebensdauer kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC) extentive desease

Liebe Bibi,
ich bin hier ja einfach so reingeplatzt. Zunächst muß ich klarstellen, dass ich es wirklich toll finde, auf welche Weise Du für Deine Mutter da bist. Dein Hinweis im Literaturthreat ist z.B. ganz wichtig. Ich hatte das Handbuch an anderer Stelle einmal angesprochen, es enthält zum Kleinzeller m.E. wirklich alle auch aktuell noch wichtigen Informationen und hat mir oft bei der Entscheidungsfindung geholfen. Wobei wir alle damit leben müssen,mit Fragen konfrontiert zu werden, auf die man sich einfach nicht vorbereiten kann. Ich sehe auch, dass du akzeptiert hast, dass Betroffene und Angehörige, um eine Unterscheidung werden wir nicht herumkommen, notwendigerweise unterschiedliche Sichtweisen haben. Für jeden geht es letztendlich auch um das eigene Leben oder eigene Vorstellungen davon.
Deshalb ist auch eine Patientenverfügung sowohl für Dich als auch für Deine Mutter ganz wichtig und entlastend. Hütet Euch bitte da nur vor den im Internet herunterladbaren Ankreuzversionen. Unbedingt erforderlich ist eine individuell formulierte, die konkrete Krankheit und die im Verlauf vorhersehbaren Konstellationen berücksichtigende Version, für die man natürlich diese auch kennen müßte. Sicher hilfreich ist hier eine ärztliche Beratung, die eventuell auch verhindert, dass Deine Mutter sich von Deinen vermeindlichen Wünschen beeinflussen läßt. Glaube mir, ich weiß wovon ich hier rede und was Dir als einziger Angehöriger möglicherweise bevorsteht, weil ich jahrelang die alleinige Verantwortung, am Schluss bis zur Therapieeinstellung bei gerichtlicher Betreuung für meine altersverwirrte Mutter hatte.
Ich habe zwei fast erwachsene Kinder, die noch in unserem Haushalt leben, was ich im Moment wirklich genieße. Ich bespreche mit meinen Kindern vieles, aber bei weitem nicht alles. Hier wurde schon einmal angesprochen, was auch für mich insoweit das Wichtigste ist: zu sehen, das die beiden lebenstüchtig sind und trotz der Belastung ihr eigenes Leben leben und genießen. Mir ging es vor Ostern nicht gut, mein Sohn wollte deshalb wohl einmal seine geplante USA-Reise streichen,wovon ich ihn letztendlich abhalten konnte mit dem Hinweis, dass ich dann ein schlechtes Gewissen hätte, die Zeit zu überleben. Und das war gut so, die Reise war toll und mir geht es auch wieder wesentlich besser.
Lieber Wolfgang, liebe Bibi, damit zu Eurer Frage nach Supportivmaßnahmen. Die sind natürlich bei jedem unterschiedlich.
Ich hatte z.B. -von mir nicht bemerkt- eine Lungenembolie (Zufallsbefund CT)und eine Beinvenenthrombose und spritze deshalb jetzt Blutverdünner. Außerdem nehme ich wg. Luftnot Morphin -moderat dosiert und gegen den Reizhusten, nachdem ich wohl bei Hustenbattacken Rippenbrüche hatte, höher dosiert Codein, seitdem spucke ich auch kein Blut mehr ... und außerdem dies und jenes bei Bedarf.
An Alle liebe Grüsse AK
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