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Alt 30.10.2014, 08:28
Wind Wind ist offline
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Standard CUP - Neuroendokrines Karzinom

Hallo liebes Forum,

ich bin seit einiger Zeit stille Mitleserin und heute versuche ich es mal mit einem eigenen thread.
Ich versuche meine Geschichte kurz zu halten .

Bei meinem Papa (74Jahre) wurde vor drei Jahren Blasenkrebs festgestellt ... G3pT3aPN0(0/9)L0V1R0cM0 ... Die Blase wurde entfernt und seitdem ist er Stoma-Träger. Seit Anfang des Jahres hat er furchtbare Rückenschmerzen ... er sagt, als wenn irgendwas unter seinem Rippenbogen sitzt ..., im April wurde ein MRT gemacht ... keine Auffälligkeiten, alles spräche für eine Entzündung. Durch Physiotherapie wurde es aber eher schlimmer als besser. Im Juni 2014 hatte er einen Schlaganfall ... ziemlich heftig, aber in einem Zentrum, welches wohl nicht so wirklich gebraucht wird. Er sprach den Arzt auf die Rückenschmerzen an und es wurde ein erneutes MRT gemacht. Alles spräche für einen verknautschten Wirbel, den könne man zementieren ... gar kein Problem, aber man macht nochmal ein CT. Danach hieß es, man könne nun gar nix sagen und durch die Vorgeschichte müsse man noch weitertesten. Es kamen dann ein Urologe und ein Onkologe dazu und auf einmal wurde von komischen Dingen in der Leber gesprochen. Also noch ein Ultraschall der Leber... keine genaue Aussage. Dann eine Biopsie vom Rücken … und die Diagnose traf uns dann wie ein Schlag. Metastase in Brustwirbel 7, mehrere Lebermetastasen
Genaue Diagnose: CUP, ossäres und lebermetastisierendes niedrig differenziertes neuroendokrines Karzinom (NEC) G3, UICCC Stadium 4, Ki-67-Index: 80%
Behandlung: palliative Chemo mit Cisplatin / Etoposid
Seit diesem Tag ist alles anders und mein Papa und wir leben mit der Gewissheit, dass er sterben wird.
Seit August bekommt er die Chemo, hat seitdem fürchterlich abgebaut, drei Zyklen sind rum und nächste Woche steht das erste Kontroll-CT im Raum. Wir alle haben furchtbare Angst und es fällt mir immer schwerer, damit umzugehen. Mein Papa war und ist ein ganz, ganz wichtiger Mensch für mich und auch wenn es sich jetzt doof anhört, aber für alle wichtigen Entscheidungen in meinem Leben brauchte ich immer seine Meinung. Es ist für mich so schwer vorstellbar, dass er irgendwann nicht mehr da sein wird. Klar … ich weiß … jeder stirbt … aber warum muss es bei einigen Menschen so quälend sein? In meinem Kopf gibt es so viele Fragen, auf die ich wohl keine Antworten bekommen werde.
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