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Alt 27.06.2010, 11:33
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hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
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Standard AW: Ein Bitte, und zum Nachdenken

Liebe Jutta,
Du hast sehr schön und treffend beschrieben, wie es in demjenigen aussehen kann, der veräppelt wurde. Genau das ist es ja, man fühlt sich wie ein ausgelutschter Bonbon, fortgeworfen, obwohl man doch alles gegeben hat, Adressen rausgesucht, Telefonate geführt, jeden Termin mitgezittert und auch, wenn gerade diese "mir-geht-es-sehr-schlecht"-Phasen kamen, mitgeheult und gelitten hat.
Irgendwann wird man dann fallengelassen, manchmal ohne erkennbaren Grund und dann sind da zum Glück ganz viele andere, WIRKLICH liebe und wertvolle Menschen gewesen, die einen auffangen. Dieses Schamgefühl aber, das bleibt. Es ist einfach nicht schön, ausgenutzt zu werden für fragwürdige Befriedigung des "schwer erkrankten" Users.
Man selbst ist in dieser Helfersyndrom-Spirale gefangen, so daß man auch nicht sieht, daß der so "sehr kranke User" anscheinend ein Wunder ist, denn was er alles aushält und erträgt, das ist schier menschenunmöglich.

Mich hat es sehr geprägt und auch vorsichtig gemacht. Aber die Menschen, die mir mit dem Herzen begegnet sind, auf die kann ich zählen. Das tut mir unheimlich gut

Danke auch an meine liebe Sabine für Dein Aushalten mit mir und Euch anderen, die Ihr Eure Gedanken hier so richtig niedergeschrieben habt!

Liebe Sonntagsgrüße,
hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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