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Alt 02.08.2008, 08:50
Ute30 Ute30 ist offline
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Registriert seit: 17.01.2008
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Standard AW: Wochenbericht: Nachwehen der Reha

Hallo Margit,

ich habe gestern noch an Dich gedacht! Wollte Dir schon eine Mail schreiben und mich für Deine noch bedanken. Wirklich schöne Bilder und tiefsinnige Worte.
Dieses Aufraffen fällt mir nun gerade schwer.
Ich hatte dieses Thema ja eigentlich eröffnet, um mit Meldungen über:
"Das mache ich jetzt und so geht es mir damit", den Blick und auch den Antrieb für mein Tun lebendig zu halten.
Wenn ich das dann nicht schaffe oder vorweisen kann, halte ich es für nicht gut, die Negativ-Geschichten mittels Worten noch verstärkend hier einzustellen.
Ausgehend vom eigenen Erleben, dass es mich ziemlich runterzieht, dass es anderen nicht gut geht, mag ich meine "Umwelt" nicht mit mir "Trauerkloß" belasten.

In einem anderen Forum habe ich gerade durch die Sache mit meiner Mutter Reaktionen anderer erfahren, die mich erkennen lassen, dass solche "Hammer" wohl zu heftig sind, ich zu heftig bin.
Also lasse ich es.
Wir sind schließlich alle durch den Krebs schon getroffen genug.

So habe ich mich, bis jetzt, entschieden, dass ich mich besser zurückhalte und meine Lasten für mich behalte.
Ich weiß, 'ne Menge Selbstmitleid steckt da drin. Nun - so geht es mir jetzt.

Nächste Woche soll ein Gespräch bei der Arbeit sein. Die Wiedereingliederung geht nächste Woche, es ist die 6., zu Ende. Da ich weiß, dass der Fachbereichsleiter schon zu Beginn meiner Erkrankung versucht hat andere Leute gegen mich einzunehmen, bin ich natürlich entsprechend nervös.
Ich hoffe, dass mein gut angeeignetes Wissen aus Scheidegg, die Sozialberater dort waren ja echt Klasse, mir dann weiterhilft.

Nach einem Durchhänger lasse ich jetzt die verordneten Lymphdrainagen durchführen. Kam einfach nicht in den Quark und habe das Rezept ruhen lassen.

Meine Krankenkasse hat mir Heileurythmie genehmigt. Wenn ich genau weiß, was das ist und wie es sich anfühlt, werde ich darüber berichten. Soll ganz gut sein, wenn das "Fell dünn ist, man keine Grenzen setzen kann oder sonstige persönliche "Einschränkungen" aufweist.
Dank meines bescheidenen Gedächtnisses habe ich schon wieder mehr als die Hälfte der kurz vorgemachten Bewegungen und deren Bedeutung/beabsichtigte Wirkung vergessen.

Ich mache jetzt auch Rehasport, Wassergymnastik und nach den Ferien auch noch Turnen/Gymnastik (an Land).
Bei der Wassergymnastik fühle ich mich allerdings reichlich fehl am Platz, weil die Teilnehmer mindestens 70 - 80 Jahre alt sind, die sich vermutlich fragen, was ich als junger, frisch aussehender "Hüpfer" dort zu suchen habe.

Schitte!!!!!!!!!!
Während ich mich hier gerade so ausbreite, habe ich ganz meine kochenden Getreidekörner für mein Müsli, in der Küche vergessen.
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Ich glaube, der Topf ist noch zu retten.
Schade, wenn's Maiskörner gewesen wären, hätte ich jetzt Popcorn!
Erinnern! mich doch die verbrannten Körner daran, festzustellen, dass ich meiner Vorliebe für das Müsli aus Scheidegg nach wie vor fröne.

Bewegung draußen, Nordic Walken oder sonst irgendwas Ausdauermäßiges kriege ich immer noch nicht auf die Reihe. Weil alleine machen überhaupt nicht der Hit ist.
Qi Gong will ich zum nächsten Termin bei der VHS oder woanders auf jeden Fall machen.

Jetzt bin ich gerade in Gedanken nochmal die vielen Angebote aus Scheidegg durchgegangen (sollte ich öfter tun!). Da gab es nicht nur Qi Gong, was mir gefiel. Sondern auch: Phantasiereisen und Meditationen, das Tanzen und Singen, das Malen und Arbeiten mit Speckstein, die schönen Wannenbäder.
Eigentlich 'ne ganze Menge, nicht wahr?
Ich muss mich nur daran erinnern und anders an mich denken und für mich tun, als ich es zur Zeit mache.

Jetzt kommt am 10.08. erstmal unser Urlaub auf Mallorca.
Danach sollen am 25. August meine Hautzipfel (Dog-ears) an Brust und Oberschenkel operativ entfernt werden.
Die Arbeit, der erste "richtige" Arbeitstag, denn die Wiedereingliederung und der Urlaub zählt nicht, wird dann der 1. September sein.
Wahnsinn! 9 Monate nach der Diagnose.

So, jetzt habe ich hier wieder geschrieben.
War gar nicht so schwer.

Aber reichlich! So bin ich wohl.

Ich wünsche Dir, Margit, und Euch ein schönes Wochenende

LG Ute
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