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Alt 05.10.2018, 03:40
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom: Überlebte Fälle

Hallo,

neben den ganzen erfreulichen Fällen, wie Lymphome plattgemacht wurden, will ich auch noch von etwas ganz anderem berichten, dessen ich mir lange Zeit gar nicht so sicher war.
Das aber inzwischen bin.

Es hat etwas mit der Wiederherstellung von Immunsystemen zu tun, und es interessiert mich, ob andere Lymphom-Überlebende Vergleichbares feststellen konnten.

Seit jeher lebte ich ja im sicheren Bewußtsein, daß mein Immunsystem so schnell gar nichts "umhauen" kann.
Einen ganz gewaltigen "Einbruch" in seiner tadellosen Funktionsfähigkeit mußte es unter der Belastung eines bösartigen Lymphoms hinnehmen.

Dadurch ging es sehr "in die Knie", weil es damit "überfordert" war und wohl aus eigener Kraft nicht mehr "hochgekommen" wäre.
Trotz mancher weiterer Einbrüche während der Chemotherapie, bei denen man dann Obacht geben muß, daß man sich keine Infektion "einfängt", war es aber nicht so, daß mein Immunsystem völlig funktionslos gewesen wäre.

Es konnte nur nicht mit dem Lymphom richtig "umgehen" und sich dessen "erwehren".
Ansonsten funktionierte es schon noch, was ich auch testete.

Phänomenal ist nach seiner "Restaurierung" per Chemotherapie jedoch, daß es mir tatsächlich gründlich "verbessert" zu sein scheint.

Ganz abgesehen davon, daß ich mich wieder völlig gesund fühle, was ja ein subjektiver Eindruck ist, scheint es mir so zu sein, daß mein Immunsystem - objektiv gesehen - nun auch Dinge bewältigen kann, mit denen es sich - so klar erkennbar - früher nicht weiter beschäftigte.
Bzw. nicht so, daß das auch "eingedämmt" werden konnte.

Konkret meine ich damit dunkle bis schwarze Flecken auf meiner Haut, die ich zunehmend reichlich habe.
Vermutlich, weil meine Haut bereits in Kinderjahren und später auch noch durch unverträgliche UV-Einstrahlung (=>Sonnenbrände) regelrecht "versaut" wurde.

Ab und zu ließ ich da auch mal etwas herausschnipseln und dann auch untersuchen.
Da war aber niemals etwas Argwohn-Erregendes feststellbar.
Inzwischen mache ich das nicht mehr, weil da nichts zu erwarten ist.

Hätte ich Hautkrebs, wäre ich schon längst "abgekratzt".
Weil der extrem progressiv ist.
Bei hoher Mortalitätsrate.

Unseren beiden Kindern sind derlei Hautflecken wohl vererbt.
Dem Sohn deutlich mehr als der Tochter.
Kürzlich, im Sommer, fragte ich unseren Sohn:
Du läßt Deine Hautflecken aber schon ab und zu untersuchen?
Er antwortete:
Ja, aber da ist nichts Negatives feststellbar.
Ich:
Laß das aber dennoch immer wieder mal untersuchen.
V.a. wenn sich etwas kraß verändert.

Womit ich bei einer zweifelsfreien (positiven) Veränderung bei meinen Hautflecken angelangt bin.
Als ich meinen Enkel zu Beginn dieses Sommers hochnahm, hatte ich dabei ein T-Shirt an, bei dem zwei meiner Hautflecken deutlich erkennbar waren.
Der eine der beiden Flecken war erheblich größer als der andere.

Mein Enkel hatte damals gerade so eine Phase, in der er liebend gerne (auch elektrische) Knöpfe/Tasten drückte, um sehen zu können, was sich daraufhin folgend tat.
Prompt drückte er auf den größeren der beiden Flecken.

Nun ist mein Enkel aber ganz gewiß kein "Wunderheiler", weil es solche nur sagenhaft gibt.

Feststellbar war, daß dieser Flecken nach der Chemotherapie immer wieder mal juckte und ich deshalb auch an ihm herumkratzte.
Was aber nicht die einzige Stelle war, an der ich kratzte:
Es gibt eine weitere an meinem Hinterkopf, die ich aber nur vom Ertasten her kenne.
An beiden Stellen liegt/lag an sich eine abartige Hautveränderung vor.

Und an beiden Stellen wurde diese Veränderung deutlich reduziert.
Jeweils um 50 bzw. 80% (am Hinterkopf).
Ursächlich dafür kann das Herumkratzen eigentlich nicht sein, und was bleibt dann noch anderes übrig, außer einem wieder auf Hochtouren "aufgemotzten" Immunsystem?

Machte jemand von Euch "Überlebenden" irgendwelche vergleichbaren Erfahrungen?

Liebe Grüße und weiterhin genießbare Gesundheit
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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