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Alt 26.12.2022, 19:24
Wuggerer Wuggerer ist offline
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Standard Fragwürdiger Umgang mit Tracheo-Stoma

Hallo liebes Forum,
ich bin Angehöriger eines Betroffenen, der im Februar 2022 sich einer Kehlkopfentfernung mit Neck-Resektion unterziehen musste.
Ich möchte nicht zu weit ausholen, aber ich glaube was bei uns gerade abläuft ist nicht nur ziemlich dämlich sonden, ich bin dieser Meinung, auch ziemlich gefährlich und unberechenbar.
Mein Schwiegervater, um den es hier geht, kann Stand heute immer noch nicht wieder sprechen. Was meiner Meinung nach daran liegt, dass er zu keiner Zeit eine Reha bekommen hatte.
Der Pflegedienst, welcher meinen Schwiegervater 24 h rund um die Uhr betreut, hat drauf bestanden und die operierenten Ärzte offenbar so lange bequatscht, bis diese schließlich zugestimmt hatten die Rehamaßnahmen in die Verantwortung
des Pflegedienstes zu geben. Besagte Rehablitationsmaßnahmen hatten zu keiner Zeit stattgefunden. Weder Stimm-Sprach-und Schlucktraining, noch irgendwelche Physischen Maßnahmen,
die ihm hätte helfen können wieder ein mobiles, selbstständiges und lebenswertes Leben zu führen. Nach langem hin und her hat sich dann der erste Logophädie zu ihm hinverirrt. Die ersten drei Sitzungen bezogen sich daruaf,
jedes mal neue Pflaster, Kanülen oder Sprechventile auszuprobieren. Als dann endlich das eigentliche Sprachtraining begann, war die erste Verordnung schon zur Hälfte zu Ende.
Das Sprechen nach dem Besuch des Logopäden weiterzuüben?? Fehlanzeige. Der Pflegedienst bezieht sich auf die Ausrede, sie wären kein ausgebildetes Fachpersonal. Von daher ist es
ihnen angeblich nicht gestattet, besagte Übungen mit ihrem Patienten durchzuführen. SIE DÜRFEN SICH NICHT MIT IHREM PATIENTEN UNTERHALTEN???!!!Das erscheint mir der größte Blödsinn
den ich je gehört hatte. Neuer Logopäde, gleiches Pech. Seine Therapie bezog sich ebenfalls darauf, nach jeder Sitzung neue Materialen zu bestellen. Sprach/Schluck-und Atemübungen
Fehlanzeige. Danach hat der Logopäde bei jeder Sitzung ne neue Diagnose im Gepäck. Einmal war es angeblich die Stimmprothese selbst. Als nächstes war die Speiseröhre dran, da danach
war es was an der Luftröhre. Wir waren diesbezüglich drei mal im operierenden Krankenhaus. Das war die Charité in Berlin, Rudolph-Virchow-Klinikum. Die hatten ihm jedes mal
versichert, dass es keine medezinischen Gründe dafür gibt. Verschiedene Tests hatten bestätigt, dass die Membran einen Ton erzeugt und arbeitet wie sie soll.
Nach dem dritten Termin kam die Aussage Zitat:"Weitere Therapietermine wären bei ihm derzeit nicht sinnvoll. Er möchte nochmals mit den Ärzten persönlich einen Termin vereinbaren und dann
selbst mit vor Ort sein. Das sind eben "nur" HNO-Ärzte und eben keine Theraputen war seine Aussage!! Ist es nicht normalerweise so, dass der Arzt dem Therapeuten sagt was er zu tun hat, und nicht
ungekehrt. Ingesamt vergiengen mit dem neuen Therapueten auch schon wieder 4 Monate an dem so gut wie nichts passiert ist.
*** Nun habe ich erneut was mitbekommen, was mich hellhörig und unruhig werden lies. Und ich habe mich gestern nochmal mit meiner Schwiegermutter unterhalten und mir das nochmals bestätigen lassen.***
Der Pflegedienst macht weder jeden Tag die Stimmprothese sauber, noch das Tracheo-Stoma. Mehr noch.... Die haben die letzten 4 Monate das Stoma nur in der Nacht reingemacht.
Am Tag hat der Pflegedienst die Feuchte Nase lediglich auf das Loch gesetzt und das Fixpflaster, was normal das Stoma abdichtet drübergeklebt.
Macht denn das medezinisch überhaupt Sinn? Ich meine ich bin kein Arzt, habe mich aber dennoch viel mit der Krankheit auseinandergesetzt. Aber von einem derartigem Vorgehen habe ich nichts gelesen.
Die Folge hieraus ist jetzt, dass sich die Narbe an der Luftröhre verkürzt hat, und das Loch für das Tracheo-Stoma sich zusammenzieht. Das macht doch alles überhaupt keinen Sinn oder? Ich bin kein Fachmann. Aber deswegen
hoffe ich auf euch. Was ist ein Platzhalter, muss das Tracheo-Stoma immer getragen werden? Könnt ihr mir irgendwas raten. Wenn ich da dran denke, läuft es mir kalt den Rücken runter und bereitet mir oft schlaflose Nächte.
Aber es geht ja weniger um mich als viel mehr um meinen Schwiegervater. Der ist so tapfer und seine Pfleger tun nicht gerade viel an dem Zustand was zu ändern. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass es hier mehr ums Geld, als
um die Gesundheit des Menschen geht. Mein Wunsch ist einfach nur dass er wieder reden kann. Nur ein bisschen... Es ist schlimm mit anzusehen wenn er sich so viel Mühe gibt um sich irgendwie mitteilen zu können bzw. mit uns zu
kommunizieren und wie traurig er dann ist, wenn wir es einfach nicht verstehen können.
Nun bedanke ich mich erst mal bei Allen, die bis hier hin mitgelesen hatten. Irgendwie ist es leider so viel Text geworden, obwohl das immer noch die Spitze des Eisbergs ist.
Ich danke auch für eure Antworten und wünsche euch allen noch einen schönen Abend.
Schöne Grüße
Stefan
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